Meister von Seeon
Salzburg, um 1435
Lindenholz mit ursprünglicher Fassung und Vergoldung
108,0 x 84,0 x 34,0 cm
Inv.-Nr. MA 1126
Aus dem Benediktinerkloster Seeon, erworben 1854/55
Saal 4
Die mächtige Gestalt Mariens, der Stoffreichtum ihres Mantels, die zarte Neigung ihres Kopfes und der sinnende Ausdruck verdanken Entscheidendes den Stilidealen des sog. Weichen Stils um 1400. Doch kündigt sich in der stabförmigen Verfestigung der von den Knien und vom Thron herabfallenden Mantelfalten und in der knickenden Anordnung des Mantelsaumes auf dem Boden das Ende dieser Stilphase an. Im Sinne der weiteren Entwicklung der Skulptur im 15. Jahrhundert ist auch die stärkere Trennung von Körper und Gewand und die Tendenz zur Monumentalisierung von Bedeutung.