Das „Schwanthalerzimmer“ stammt aus einem 1896 abgebrochenen Adelspalais in der Münchner Theatinerstraße. Dieses war ab 1741 von Kurfürst Karl Albrecht für seine Geliebte erbaut worden und von 1808 an königliches Gästehaus. Vermutlich stammt die Vertäfelung im frühklassizistischen Stil mit den anmutigen vergoldeten Reliefschnitzereien aus dieser Phase. Sie ist mit den weitestgehend verlorenen Raumausstattungen der Hofgartenzimmer in der Münchner Residenz eng verwandt, an denen Franz Jakob Schwanthaler aus der berühmten Bildhauerfamilie mitarbeitete. Der Raum, in den die Vertäfelung 1963 im Museum eingebaut wurde, wurde später zum Filmraum im Sonderausstellungsbereich, sodass das bedeutende Zimmer der Aufmerksamkeit meist entgeht.
Konservatorenführung mit Dr. Sybe Wartena