Kloster Tegernsee, 2. Hälfte 13. Jahrhundert
Hüttenglas mit Schwarzlotmalerei, Glaserblei
65,0 x 48,0 cm
Inv.-Nr. G 924
Erworben 1864
Saal 3
Das kleine und zugleich älteste Werk unter den ausgestellten Glasgemälden des Bayerischen Nationalmuseums stammt nach einer späteren Nachricht aus Kloster Tegernsee, der einst wichtigsten Benediktinerabtei Oberbayerns. Die Beischrift weist den Heiligen als Andreas aus, doch zeigt ihn die Scheibe nicht am vertrauten X-förmigen Kreuz. Vielmehr ist die Darstellung des Martyriums des Apostels den Wiedergaben des Erlösungstodes Christi angenähert. Das fragile Werk ist nicht vollständig erhalten; das Gewand des Apostels ist ebenso erneuert wie Teile des blauen Grundes. Einzelne Gläser mögen ursprünglich für andere Fenster bestimmt gewesen sein. Die für romanische Glasmalerei typische gleichmäßige Füllung des Grundes mit Ranken wurde - wohl mit Hilfe von Schablonen - aus der dünnen Bemalung mit Schwarzlot ausgespart.