Tilman Riemenschneider
Würzburg, zwischen 1485 und 1490
Lindenholz mit ursprünglicher Farbfassung und Vergoldung
127,0 x 80,3 x 30,4 cm
Inv.-Nr. 94/63.1
Erworben 1994 mit Mitteln des Bundesministeriums des Inneren, der Kulturstiftung der Länder und des Ernst von Siemens-Kunstfonds
Saal 16
Zu den frühesten Bildwerken Tilman Riemenschneiders nach Gründung seiner Werkstatt in Würzburg 1483/84 gehören die beiden Gruppen mit Maria und Johannes sowie dem Hohenpriester Kaiphas mit Soldaten. Der zugehörige Kruzifixus ist möglicherweise in Graz erhalten. Am Fuß des Kreuzes muss ursprünglich Magdalena gekniet haben; sie ist ebenso wie die Gestalt des Hauptmanns, der die Soldatengruppe anführte, verloren. Das gilt auch für die beiden gekreuzigten Schächer und zwei ursprünglich im Mittelschrein stehende Heilige. Die Reliefs der Flügel mit Christus am Ölberg und der Auferstehung gehören zur Wittelsbacher-Sammlung in Berchtesgaden. Die ursprüngliche Farbfassung der beiden Figurengruppen mit ihrer reichen Vergoldung und der leuchtenden Silber- und Lüsterfassung war niemals übermalt und ist ungewöhnlich gut erhalten.