Collection
Bauchiger Doppelhenkeltopf mit Zapfloch
- Artist
- –
- Locality
- Obernzell (?), Niederbayern
- Date
- zwischen 1601 und 1800
- Material
- Ton, gedreht, gerillt, Ritzdekor, aufgelegter Dekor (eingedrückt)
- Dimensions
- H. 43,5 cm, Dm. 16 (37% von H) 2 (Zapfloch), Hohlmaß 24600, G. noch 7488 g
- Location
- Bayerisches Nationalmuseum (Saal 130)
- Inventory Number
- Ker 57
- Relation
- –
- Acquisition
- Geschenk 1883
Außen und innen grauschwarz mit flächigen Aufhellungen (zusätzlich graphitiert?). Außen Ritzdekor und aufgelegter Dekor. Zapfloch von einer erhabenen querrechteckigen Umrahmung mit eingezogenen Seiten umgeben, darüber V-förmig aufsteigende und in je zwei Bogen endende Druckmuldenleisten, dazwischen vier warzenförmige Erhebungen. Mitten auf Schulter Druckmuldenleiste. Zapfloch von einer erhabenen querrechteckigen Rahmung mit eingezogenen umgeben, darüber zwei V-förmig aufsteigende und in je zwei Bogen endenden Druckmuldenleisten, dazwischen vier warzenförmige Erhebungen. Unten auf Schulter weitere Druckmuldenleiste. Auf Schulter, zwischen beiden Rillen, kleine eingeritzte waagrechte Striche.
Scherbenfarbe im Kern hellelfenbein (RAL 1015), an der Oberfläche staubgrau (RAL 7037).
Brandhärte mittel (Schwarzware), Brandführung reduzierend. Das Gefäß ist aus zwei Stücken gefügt; die Fügestelle zwischen Schulter und Hals kann innen deutlich abgetastet werden. Stempel und Form lassen eine Herstellung in Obernzell vermuten, obwohl der graue Scherben und die die Unregelmäßigkeit der Oberflächenschwärzung auf reduzierdes Brennen verweisen, ohne Graphitierung. Wir vermuten trotzdem eine Graphitierung, zumindest an der Oberfläche. Innen ist das Gefäß teilweise mit einer bräunlichen Schicht bedeckt, eine Abdichtung durch eine einer harzigen Schicht ("verpicht").
Das seit 1883 sicher nachweisbare Stück war seitdem immer in Saal 25 ausgestellt. Nach dem Umzug in das neu erbaute Nationalmusem an der Prinzregtenstraße stand der Topf vermutlich zunächst in Saal 77 und war wohl seit den 30er Jahren vermutlich in einer Bauernstube in Saal 108 ausgestellt. Seit 1953 befand sich das Stück weiterhin in Saal 108, ehe es 1976 in Saal 124 kam.
Der Boden ist nachträglich geglättet.
Herstellungsspuren mitten auf Wandung und auf Schulter: zwei große tiefe und mehrere kleine aufgebrochene Ausblühungen.
H-gr-Durchm.: 18 (41% von H)
max. Durchm.: 35
D. d. Bodens: 29,5
red. Durchm.: 62%
rel-Sch-Gew.: über 30%
Scherb-Farbe: Kern (RAL 1015) hellelfenbein
Oberfläche (RAL 7037) staubgrau Brandhärte: mittel
Brandführung: reduzierend
Zur Beschriftung/Markierung: Beschr-Art: Signatur? Anbr-Ort: Henkeloberseite Form: gerahmt (oval) Technik: gestempelt Inhalt: Ort (Herstellung?) Anordn-Art: peripher
Zum Foto: Fotograf: Stumpf-Mittenzwey, Anneliese
BV049104536
Zum Objekt: Albert Vierling, Altes Eisentongeschirr und seine Markierung, in: Volkskunst und Volkskunde, 8.1910, S. 123-127, S. 126 f., Abb. Abb. 7
BV005110442
Zum Objekt: Hans Karlinger, Deutsche Volkskunst (Propyläen-Kunstgeschichte ; Erg-Bd.10), Berlin 1938, S. 98-99, 372, 484 372
BV003231853
Mus.-Kat. Ingolf Bauer, Hafnergeschirr aus Altbayern (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; Bd. 15,1), München Berlin 1976, Abb. 223 S. 255
BV003634525
Zum Objekt: Mus.-Kat. Ingolf Bauer, Hafnergeschirr aus Altbayern (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; Bd. 15,1), 2. Auflage, München 1980, S. 255 278 223
BV044932647
Zum Objekt: Mus.-Kat. Ingolf Bauer, Thomas Schindler, Hafnergeschirr aus Altbayern. Neu bearbeitet und erweitert von Ingolf Bauer (+), zusammengestellt und ergänzt von Thomas Schindler (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; Bd. 15,1)3., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Auflage, Berlin u. München 2018, S. 20
Taxonomy
Topf