Collection
Bauchiger Doppelhenkeltopf mit Zapfloch
- Artist
- –
- Locality
- Pfarrkirchen?, Niederbayern
- Date
- um 1830/1840 (?)
- Material
- Ton, gedreht, eingeglättet, aufgelegter Dekor (eingedrückt)
- Dimensions
- H. 41,5 cm, Dm. 17,5 (42% von H) 2 (Zapfloch), Hohlmaß 27500, G. 6100 g
- Location
- Bayerisches Nationalmuseum (Saal 130)
- Inventory Number
- Ker 55
- Relation
- –
- Acquisition
- Geschenk 1883
Außen und innen schwarz. Außen eingeglätteter und aufgelegter Dekor. Auf Bauch und auf Schulter je zwei doppelte schmale aufgelegte Druckmuldenleisten. Unten auf Bauch und unterhalb Druckmuldenleisten mehrere senkrechte eingeglättete Streifenbündel.
Dazwischen befinden sich abwechselnd Schrägstriche und Spiralen. Auf Schulter abwechselnd breite waagrechte und senkrechte Strichlagen.
Scherbenfarbe im Kern hellelfenbein (RAL 1015), an der Oberfläche basaltgrau (RAL 7012).
Brandhärte mittel (Schwarzware), Brandführung reduzierend. Die Zuschreibung der Herstellung in den Landkreis Pfarrkirchen ist fragwürdig. Sie erfolgt hauptsächlich auf Grund formaler Unterschiede zu der Kröninger Gruppe "essigkrug". Das Zapfloch läßt auf das Aufbewahren und Abzapfen von Essig schließen. Möglicherweise hat zu dem Gefäß ein tief in den Topf einzutauchender Deckel gehört. Der Einschnitt neben dem Henkel scheint eine Wetzspur zu sein. Das Gefäß stammt mit anderen aus Vogtareuth (Kreis Rosenheim) und kam 1883 als Geschenk in das Museum.
Auf dem Boden des Topfes steht eine mit Rotstift gemalte Zahl: "130". Es handelt sich um eine Numerierung desjenigen Komplexes an Hafnergeschirr aus dem Bayerischen Nationalmuseum, das anläßlich der Ausstellung "Süddeutsche Volkskunst" im Jahre 1937 in München gezeigt wurde. Die gleiche Beschriftung befindet sich auch auf einer Sparbüchse (Ker 484), einer Doppelhenkelschüssel (15/72) und einem Krug (11/203).
Das seit 1883 sicher nachweisbare Stück war seitdem immer in Saal 25 ausgestellt. Nach dem Umzug in das neu erbaute Nationalmusem an der Prinzregentenstraße stand der Topf zunächst in Saal 77 und war wohl seit den 30er Jahren in einer Bauernstube in Saal 108 ausgestellt. Seit 1953 befand sich das Stück weiterhin in Saal 108, ehe es 1976 in Saal 124 kam.
Herstellungsspuren am Boden: fächerartige Rillen; das Stück wurde mit einem einfachen Draht von der stehenden Scheibe abgeschnitten.
Der Boden ist teilweise nachträglich geglättet.
Herstellungsspuren am Boden: großer halbrunder Brennschatten; im Rand, oberhalb eines Henkels: kleiner Brennriß; außen in gesamter Wandung: einige kleinere aufgebrochene Ausblühungen.
H-gr-Durchm.: 25 (60% von H)
max. Durchm.: 38
D. d. Bodens: 22,5
red. Durchm.: 70%
rel-Sch-Gew.: 22%
Scherb-Farbe: Kern (RAL 1015) hellfenbein
Oberfläche (RAL 7012) basaltgrau Brandhärte: mittel
Brandführung: reduzierend
BV003231853
Mus.-Kat. Ingolf Bauer, Hafnergeschirr aus Altbayern (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; Bd. 15,1), München Berlin 1976, Abb. 219, S. 250/51
Zum Objekt: Günter Groschopf, Die süddeutsche Hafnerkeramik. Überschau über die Entwicklung, in: Jahrbuch des Bayerischen Landesvereins für Heimatschutz 1937. Jg., Bayerischer Landesverein für Heimatschutz (Hrsg.), München 1937, S. 37-46, 63-65, 102-115, S. 39, 72, 104 91
BV003634525
Zum Objekt: Mus.-Kat. Ingolf Bauer, Hafnergeschirr aus Altbayern (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; Bd. 15,1), 2. Auflage, München 1980, S. 250-251 272 219
BV044932647
Zum Objekt: Mus.-Kat. Ingolf Bauer, Thomas Schindler, Hafnergeschirr aus Altbayern. Neu bearbeitet und erweitert von Ingolf Bauer (+), zusammengestellt und ergänzt von Thomas Schindler (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; Bd. 15,1)3., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Auflage, Berlin u. München 2018, Kat.-Nr. 304
Taxonomy
Essigtopf