Collection
Bauchiger Doppelhenkeltopf mit Ausguß
- Artist
- Hafner: Joseph Baumstarck
- Locality
- Schwaben (?), Franken (?)
- Date
- 1724 (dat.)
- Material
- Ton, gedreht, Anguss (außen), gerillt, Pinseldekor (gemalt), unglasiert (Boden), glasiert (Wandung, beidseitig), glasiert (Henkel, beidseitig), glasiert (Hals, beidseitig), glasiert (Rand), glasiert (Boden, innen)
- Dimensions
- H. 39 cm, Dm. 9,5 (24% von H), Hohlmaß 13000, G. 6544 g
- Location
- Bayerisches Nationalmuseum (Saal 110)
- Inventory Number
- Ker 1446
- Relation
- –
- Acquisition
- Geschenk 1896
Am Boden, auf dem Bauch sowie auf der Halszone und am Ausguß befinden sich zahlreiche schwarze eingetrocknete Ölrückstände.
Das seit 1896 nachweisbare Stück war immer in Saal 26 ausgestellt. Nach dem Umzug in das neu erbaute Nationalmusem an der Prinzregentstraße gibt es für die Zeit zwischen 1900 und 1945 keinen Standortnachweis. Seit 1953 stand der Topf in einer Bauernstube in Saal 108. Seit 1976 befindet es sich in in Saal 123.
Herstellungsspuren am Boden: parallele Rillen; das Stück wurde mit einem gezwirnten Draht von der stehenden Scheibe abgeschnitten.
Der Boden ist teilweise nachträglich geglättet.
Herstellungsspuren zwischen Schulter und linkem Henkelansatz: langer Brennriß; außen auf gesamter Wandung: viele winzige schwarzbraune Brandflecken. Innen sind keine Herstellungsspuren mehr feststellbar. Boden zur Mitte hin geringfügig eingewölbt; Wandung über hoher, einfach profilierter und nach außen abgeschrägter und gerundeter Fußzone ansteigend; hoher gestreckter bauchiger Gefäßteil mit leicht hängender Schulter; hohe, konisch zugespitzte Halszone; hoher, leicht aufgestellter, gerader, oben gerundeter und außen einfach gerillter Rand (glatter Rand). Durch leichtes zweiseitiges Eindrücken vom Rand und durch tiefes Herausziehen von Rand und Halszone entstandener kleiner Ausguß (gezogene und gedrückte Schnauze). Außen auf Rand (randständig) zwei breite, dreifach profilierte gegenständige und rechtwinklig zum Ausguß angesetzte Bandhenkel, beide über Öffnung aufgebogen und oben auf Schulter je mit einer kräftigen Druckmulde angarniert. Auf Schulter zwei schmale umlaufende Rillen. Am teilweise nachträglich geglätteten Boden parallele Rillen. Zwischen Schulter und linkem Henkelansatz Brennriß. Außen auf gesamter Wandung viele winzige schwarzbraune Brandflecken (RAL 8022).
Außen und auf beiden Henkeloberseite vermutlich grauweißer Anguß (RAL 9002) und durchsichtige Glasur mit grünbeiger Farbwirkung (RAL 1000). Auf beiden Henkelunterseiten sowie innen durchsichtige Glasur mit gelboranger Farbwirkung (RAL 2000). Boden ist unglasiert. Außen gemalter gelboranger (RAL 2000), blaßgrüner (RAL 6021), kupferbrauner (RAL 8004), mahagonibrauner (RAL 8016) und orangebrauner Pinseldekor (RAL 8023). Auf der Vorderseite befindet sich in der Mitte ein stehender, nach rechts gedrehter Mann mit orangebrauner Jacke, mahagonibrauner Hose, Hose, blaßgrünen Strümpfen und einem hohen mahagonibraunen Hut. Links zu seinen Füßen ist ein nach rechts springender mahagonibrauner Hund. Rechts von ihm steht ein orangebraunes Faß. In der linken Hand hält einen mahagonibraunen Hammer, in der rechten Hand irft er einen mahagonibraunen Nagel in das Faß. Der Mann ist von einer elfzeiligen mahagonibraunen Inschrift umrahmt: "die kifer und die schiferdecker seint so gut soßen lecker JoseB Baumstarck Kost 12 Bazen". Auf der Rückseite befindet sich einer großer dreiteiliger Blumenstrauß, mit zwei kupferbraunen Tulpen. Der Strauß selbst besteht in abwechselnder Folge aus mehreren langstieligen orangegelben und blaßgrünen Blättern. Den oberen Abschluß bildet eine große rosettenartige Blüte mit einander abwechselnden blaßgrünen und kupferbraunen Blättern. Links von der Rosette steht eine weitere mahagonibraune Inschrift mit dem Namen: "stevan draut". Rechts von der Rosette steht eine dritte mahagonibraune Inschrift mit einem Namen und einer Jahreszahl: "anna drautin 1724". Auf beiden Henkeloberseite sind einige schmale, waagrecht und parallel untereinander angeordnete blaßgrüne Striche.
Scherbenfarbe im Kern und an der Oberfläche lachsrot (RAL 3022).
Brandhärte mittel (Irdenware), Brandführung oxidierend. H-gr-Durchm.: 19 (49% von H)
max. Durchm.: 27,5
D. d. Bodens: 22,5
red. Durchm.: 53%
rel-Sch-Gew.: 50%
Scherb-Farbe: Kern (RAL 3022) lachsrot
Oberfläche (RAL 3022) lachsrot Brandhärte: mittel
Brandführung: oxidierend
Farbwirkung: (RAL 1000) grünbeige
(RAL 2000) gelborange
Anguß (RAL 9002) grauweiß?
Striche (RAL 6021) blaßgrün
Figur (RAL 8023) orangebraun
Blätter (RAL 2000) gelborange
Blätter (RAL 6021) blaßgrün
Blüten (RAL 6021) blaßgrün
Blüten (RAL 8004) kupferbraun
Hund (RAL 8016) mahagonibraun
Inschrift (RAL 8016) mahagonibraun
Jahreszahl (RAL 8016) mahagonibraun Glasurart: durchsichtig (beidseitig)
in sich gefärbt (Deko r)
in sich gefärbt (Inschrift)
in sich gefärbt (Jahreszahl)
Zur Beschriftung/Markierung: Beschr-Art: Inschrift
Name Anbr-Ort: Bauch
Schulter
zwischen Henkeln
Vorderseite? Form: ungerahmt
elfzeilig Technik: gemalt Sprache: deutsch Inhalt: Spruch
Name (Hersteller) Anordn-Art: zentral Beschr-Art: Namen
Datierung Datum: 1724 Anbr-Ort: Schulter
zwischen Henkeln
Rückseite? Form: ungerahmt
fünfzeilig Technik: gemalt Sprache: deutsch Inhalt: Namen (Besitzer)
Jahreszahl Anordn-Art: peripher
Zum Foto: Fotograf: Haberland, Walter
BV019319268
Zum Objekt: Mus.-Kat. Ingolf Bauer, Bert Wiegel, Hafnergeschirr aus Franken (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; Bd. 15,2), München und Berlin 2004, Kat.-Nr. 83
BV003319301
Zum Objekt: Erich Meyer-Heisig, Mit Drehscheibe und Malhorn. Ausstellung volkstümlicher Töpferarbeiten aus drei Jahrhunderten. 2. Juli - 15. Oktober 1954 Nürnberg Germanisches Nationalmuseum, Germanisches Nationalmuseum (Hrsg.), Nürnberg 1954, S. 79 320
BV005122180
Zum Objekt: Erich Meyer-Heisig, Deutsche Bauerntöpferei. Geschichte und landschaftliche Gliederung, München 1955, S. 45-46 54
Taxonomy
Topf