Collection

Maria blickt nach rechts. Sie hält den Jesusknaben vor sich, der auf einer mit einem karierten Tuch bedeckten Bank sitzt. Seine Rechte liegt in der Hand der Mutter, die Linke hat er im Redegestus erhoben. Im Hintergrund eine Gruppe dichtgedrängter Männer und Frauen, von denen nur Ausschnitte der Gesichter zu sehen sind; in der Mitte ein älterer, bärtiger Mann mit zum Gebet aneinandergelegten Händen (Joseph?). Die Fragmentierung der Tafel macht eine Deutung schwierig. Möglich ist die Darstellung der Darbringung im Tempel oder einer Hl. Sippe. Maria wie die Josephsgestalt scheinen eine weitere Person, die auf der rechten Bildseite neben dem Jesuskind stehen müßte, zu fixieren. Zu ergänzen wäre z.B. eine hl. Anna, was dem Bildtypus der Hl. Sippe entsprechen würde. Das Gemälde ist dem Kreis des Meisters von Uttenheim zuzuordnen (vgl. Kat.Nr. 30). Dieselben Gesichtstypen wie auf diesem Gemäldefragment finden sich z.B. auf der Darstellung der Hl. Sippe am Annenaltar von Kloster Neustift bei Brixen (vgl. Erich Egg, Gotik in Tirol - Die Flügelaltäre, Innsbruck 1985, S. 92f., bes. Abb. 49).
Egg, Gotik in Tirol - Die Flügelaltäre, Innsbruck 1985, S. 92f., bes.Abb. 49).