Collection
Lederstiefel
- Artist
- –
- Locality
- –
- Date
- um 1820 bis 1825
- Material
- Leder, Eisen, Silberfransen, Posamentenborte
- Dimensions
- H. 46,5 cm, L. 28,0 cm, B. 9,0 cm
- Location
- Bayerisches Nationalmuseum (not on display)
- Inventory Number
- T 6234
- Relation
- –
- Acquisition
- –
Halbhoher Stiefel aus weißem Leder. Flacher Fuß mit gerade endender Spitze. Die am Schaft angesetzte, hohe Stulpe mit geschweiftem Abschluß, welcher von der mittig eingeschnittenen, hochgezogenen vorderkante über Seitliche Vertiefungen zu kurzen Spitzen an der rückwärtigen naht ansteigt. Die Stulpe ist am Rand besetzt mit einer 5 cm breiten Fransenborte aus verzwirnten Silberfäden und Silberkantille. Der flache Blockabsatz mit weißem Leder bezogen. Innenfutter weißes Leder. Zugehörig sind Silbersporen sowie weiße Sporenleder mit Riemen. Der Stiefel erlangte unter König Ludwig I. für eine gewisse Zeit gerade bei Zeremonialkostümen Bedeutung. Charakteristisch erscheint auch der Rückgriff auf spätbarocke Hochzeitszeichen jener Schuhform, wie sie sich in der breiten, geschweiften Stulpe ausdrückt. Sie geht hier eine merkwürdige Symbiose mit einem zu Beginn des Jahrhunderts beliebten Typus des Militärstiefels ein, für welchen eine enge, vorne hochgeführte Schaftform mit Einschnitt in der Mitte, der auch mit einer Quaste besetzt sein konnte, charakteristisch ist. Dieser sog. Husarenstiefel fand von Deutschland aus als ?Hessian Boot? auch Eingang in die angelsächsische Mode (vgl. Swann, 1990. S. 17 ff.). (AK BNM. Schuhe. 1991)
BV004672191
Zum Objekt: Ausst.-Kat. Bayerisches Nationalmuseum, München, 12. Dezember 1991 bis 30. April 1992: Schuhe. Vom späten Mittelalter bis zur Gegenwart, Saskia Durian-Ress (Hrsg.), München 1991, Abb. S. 115, Kat.-Nr. 139
Taxonomy
Stiefel