Collection
Bauchige Kanne
- Artist
- Hafner, Kannenbäcker, Töpfer: Gelhart, Gelhart (?)
- Locality
- Peterskirchen (Kreis Rottal-Inn)?, Rottal?, Niederbayern
- Date
- um 1850 (?)
- Material
- Ton, gedreht, Rollstempeldekor, gerillt, Pinseldekor (gemalt), glasiert (Boden teilweise), glasiert (Wandung, beidseitig), glasiert (Henkel, beidseitig), glasiert (Hals, beidseitig), glasiert (Rand), glasiert (Boden, innen)
- Dimensions
- H. 34 cm, Dm. 10 (29% von H), Hohlmaß 4500, G. 2393 g
- Location
- Bayerisches Nationalmuseum (Saal 128)
- Inventory Number
- 71/268
- Relation
- –
- Acquisition
- Ankauf 1971
Am Boden dreistrahliger Brennschatten und Abriß.
Auf Bauch, rechts unterhalb Schnauze, zwei Abrisse. Auf Halsprofilierung, rechts unterhalb Schnauze, Abriß. In Henkeloberseite, nahe Ansatz zum Hals, kleiner runder Einstich (Durchmesser 0,8; Tiefe 1,4).
Außen Glasur (Salzglasur) mit kieselgrauer (RAL 7032) und terrabrauner Farbwirkung (RAL 8028). Stahlblauer (RAL 5011) Pinseldekor. Fußzone und Hals sind durch je einen gemalten waagrechten Ring zonal gegliedert. Auf der Rückseite ist die Oberseite des oberen Henkelansatzes ummalt. Außenwand, vom Bauch bis zum Hals, durch aufsteigende Spirale mit Rechtsgewinde aus meist senkrechten, strichförmigen, aber teilweise auch stehend keilförmigen Kerben ("zackerln") verziert (Rollstempeldekor). Innen Glasur (Salzglasur) mit beigebrauner Farbwirkung (RAL 1011).
Scherbenfarbe im Kern kieselgrau (RAL 7032), an der Oberfläche terrabrauner (RAL 8028).
Brandhärte steinzeugartig hart (Steinzeug), Brandführung reduzierend.
Durch die großen Abschläge ist zu sehen, daß der Scherben im Innern eine hellgrüne Farbe besitzt, auf der außen und innen eine blaugraue Schicht folgt, gedeckt durch die graue oder braune Glasur. Die kleinen Abschläge zeigen nur die staubgraue Scherbenfarbe. daraus geht hervor, daß Farbunterschiede nicht immer unterschiedliche Scherben bezeichnen, sondern nur die Größe des Abschlags. Auf dem Boden ist der dreistrahlige Schatten der Brennzwischenlage ("gelhart-kreuzeln") zu sehen, ohne Glasur, aber mit brauner Oberfläche. Die zweifarbige Oberfläche liefert den Beweis, daß graues und braunes Steinzeug in einem Ofen erzeugt werden konnte, als Folge unterschiedlicher Feuerführung (Oxidation/Reduktion). Formal zeigt die Kanne etwas schwankenden und ungleichmäßigen Umriß. Herstellungsspuren am Boden: dreistrahliger Brennschatten und Abriß; auf Bauch: zwei Abrisse; am Hals: Abriß; im Henkel: kleiner runder Einstich.
H-gr-Durchm.: 13,5 (40% von H)
max. Durchm.: 19,5
D. d. Bodens: 13
red. Durchm.: 38%
rel-Sch-Gew.: 53%
Scherb-Farbe: Kern (RAL 7032) kieselgrau
Oberfläche (RAL 7037) staubgrau Brandhärte: steinzeugartig hart Brandführung: reduzierend
Farbwirkung: (RAL 1011) braunbeige
(RAL 7032) kieselgrau
(RAL 8028) terrabraun
Dekor (RAL 5011) stahlblau Glasurart: durchsichtig (außen)
in sich gefärbt (innen)
durchsichtig (Dekor)
Zum Foto: Fotograf: Stöckmann, Marianne
BV003231853
Mus.-Kat. Ingolf Bauer, Hafnergeschirr aus Altbayern (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; Bd. 15,1), München Berlin 1976, Abb. 198 S. 231/232
BV003634525
Zum Objekt: Mus.-Kat. Ingolf Bauer, Hafnergeschirr aus Altbayern (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; Bd. 15,1), 2. Auflage, München 1980, S. 231-232 247-249 198
BV044932647
Zum Objekt: Mus.-Kat. Ingolf Bauer, Thomas Schindler, Hafnergeschirr aus Altbayern. Neu bearbeitet und erweitert von Ingolf Bauer (+), zusammengestellt und ergänzt von Thomas Schindler (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; Bd. 15,1)3., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Auflage, Berlin u. München 2018, Kat.-Nr. 351
Collection
Sammlung Stieber
Taxonomy
Kanne