Collection
Bauchige Kanne
- Artist
- Hafner, Kannenbäcker, Töpfer: Gelhart, Gelhart (?)
- Locality
- Peterskirchen? (Kreis Rottal-Inn), Rottal?, Niederbayern
- Date
- um 1870 (?)
- Material
- Ton, gedreht, Rollstempeldekor, glasiert (Boden teilweise), glasiert (Wandung, beidseitig), glasiert (Henkel, beidseitig), glasiert (Hals, beidseitig), glasiert (Rand), glasiert (Boden, innen)
- Dimensions
- H. 31 cm, Dm. 10 (32% von H), Hohlmaß 3800, G. 2039 g
- Location
- Bayerisches Nationalmuseum (Saal 128)
- Inventory Number
- 71/265
- Relation
- –
- Acquisition
- Ankauf 1971
Wulstförmiger langer Henkel auf Halsprofilierung angesetzt und auf Bauch glatt angarniert.
Am Boden langer schmaler Brennschatten (Länge 7; Breite 2). Auf Bauch, rechts neben Henkelansatz, Abriß. In Henkeloberseite, nahe Ansatz zum Hals, kleiner ovaler Einstich (Durchmesser 0,8; Tiefe 1,6).
Außen und innen Glasur (Salzglasur) mit lehmbrauner (RAL 8003) und schokoladenbrauner Farbwirkung (RAL 8017). Außenwand, vom Bauch bis zum Hals, durch aufsteigende Spirale mit Rechtsgewinde aus kleinen schrägen, in weitem Abstand einander folgenden strichförmigen Kerben ("zackerln") verziert (Rollstempeldekor).
In die Henkeloberseite, vor dem Einstich, ist eine Zahl (Breite 1,4; Höhe 1,9) geritzt: 3.
Scherbenfarbe im Kern und an der Oberfläche staubgrau (RAL 7037).
Brandhärte steinzeugartig hart (Steinzeug), Brandführung reduzierend.
Die Scherbenfarbe entspricht den gestempelten Stücken aus der Werkstatt Gelhart in Peterskirchen. Zwei (?) längliche, matte Schatten auf dem Boden weisen auf zwei getrennte Brennzwischenlagen, die aber kein Kreuz waren. Der Henkel ist recht groß geraten, über das für den Handgriff notwendige Maß hinaus. Die lehmfarbene Glasur läßt vermuten, daß außer Salz noch andere Mittel beim Glasieren verwendet wurden, z. B. ein Anguß. Das in die Henkeloberseite eingestochene Loch diente sicher der besseren Trocknung und nicht einer Zinnmontierung. Die eingeritzte 3 kann Größe (3,8 Liter!), Preis, Platz im Brennofen usw. bedeuten (vgl. dazu 71/263 mit eingeritzter 4, Werkstatt Gelhart).
Beim Rollstempeldekor fällt auf, daß die Kerben teilweise senkrecht, im unteren Gefäßteil aber schräg angeordnet sind, d. h. der Rollstempel wurde nicht parallel, sondern dann in einem Bogen geführt.
Herstellungsspuren am Boden: langer Brennschatten; auf Bauch: Abriß; im Henkel: kleiner ovaler Einstich. H-gr-Durchm.: 12,5 (40% von H)
max. Durchm.: 19
D. d. Bodens: 12
red. Durchm.: 40%
rel-Sch-Gew.: 54%
Scherb-Farbe: Kern (RAL 7037) staubgrau
Oberfläche (RAL 7037) staubgrau Brandhärte: steinzeugartig hart Brandführung: reduzierend
Farbwirkung: (RAL 8003) lehmbraun
(RAL 8017) schokoladenbr aun
Zahl (RAL 8003) lehmbraun
Glasurart: in sich gefärbt (beidseitig)
in sich gefärbt (D ekor)
in sich gefärbt (Zahl)
Zur Beschriftung/Markierung: Beschr-Art: Zahlenangabe Anbr-Ort: Henkeloberseite (oben) Form: einzeilig Technik: geritzt Inhalt: Zahl (einstellig) Anordn-Art: zentral
BV003231853
Mus.-Kat. Ingolf Bauer, Hafnergeschirr aus Altbayern (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; Bd. 15,1), München Berlin 1976, Abb. 203 S. 234/236
BV003634525
Zum Objekt: Mus.-Kat. Ingolf Bauer, Hafnergeschirr aus Altbayern (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; Bd. 15,1), 2. Auflage, München 1980, S. 234-236 254 203
BV044932647
Zum Objekt: Mus.-Kat. Ingolf Bauer, Thomas Schindler, Hafnergeschirr aus Altbayern. Neu bearbeitet und erweitert von Ingolf Bauer (+), zusammengestellt und ergänzt von Thomas Schindler (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; Bd. 15,1)3., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Auflage, Berlin u. München 2018, Kat.-Nr. 360
Collection
Sammlung Stieber
Taxonomy
Kanne