Collection

Breit ausladender und reich ornamentierter Tafelaufsatz auf gestuftem Ovalsockel mit leicht aufgewölbtem Standring, darüber eingezogene glatte Kehle, Wulst mit flach reliefiertem Blumen- und Blattrankenfries auf gepunztem Grund, Zarge mit einem Fries kleiner Scheiben. Die Sockeloberfläche ist glatt poliert. Als Stützen für die Schale dienen zwei mit dem Boden verschraubte, formal nahezu identische, auf Baumstrünken sitzende weibliche Aktfiguren, deren Unterkörper in kräftige verschlungene Baumäste übergehen. Die unteren Astenden überlagern teilweise die oberste Frieszone des Sockels. Je zwei seitlich aus den Baumstrünken wachsende Äste sind als zusätzliche Stützen in gleichmäßigen Biegungen an einen der Schale unterlegten Wulst mit horizontal geriefelter Oberfläche und schellenförmiger Buckelzier geführt und umfangen einen hängenden zapfenförmigen Knauf, dessen Oberfläche mit versetzten Blattreihen überzogen ist. Eine glatte Hohlkehle leitet über zu dem ovalen, in zwei Dekorzonen unterteilten Schalenkörper. Die untere Zone schmückt ein gravierter Mauresken- und Bänderfries auf gepunztem Grund, die obere ein dem Sockeldekor entsprechender reliefierter Blattranken- und Blumenfries auf gepunztem Grund zwischen zwei Profilen. Der doppelt profilierte Lippenrand kragt minimal vor. Als Griffe dienen zwei jeweils zu einer Schlaufe gebogene, durch eine angeschraubte Öse geführte und spiralig gewundene Weinstockäste. Aus den oberen Astabschnitten wachsen jeweils Blätter und ein bogenförmiger Zweig mit einer großen Rebe. Der formal keinem historischen Gefäßtypus verpflichtete Tafelaufsatz, in dem Stilelemente verschiedener Epochen auf eigenständige Weise verarbeitet sind, ist nahezu vollständig vergoldet, lediglich im Boden und an den Oberkörpern der beiden weiblichen Figuren wurde der Silberton beibehalten.
Zur Beschriftung: Ortsname: 'München' (auf dem Sockelrand, in Fraktur);
Feingehaltsstempel: '900' (auf dem Sockelrand);
Reichsstempel: Halbmond und Krone;
Firmenname: 'Th. Heiden' (auf dem Sockelrand, in Fraktur)