Collection

Kumme mit Chinoiserien in Hoeroldt-Art

Artist
Maler: Johann Gregorius Höroldt (?), Herstellung: Porzellanmanufaktur Meißen
Locality
Date
1726
Material
Hartporzellan, Unterglasurblau, Aufglasurfarben, Lüster, Gold
Dimensions
H. 6,2 cm, Dm. 13,8 cm, Dm. (unten) 5,6 cm, G. 195 g
Location
Schloss Lustheim
Inventory Number
ES 79
Relation
Acquisition
Geschenk 1968, Aus der Sammlung Ernst Schneider

Am flachen Boden der kleinen Kumme ein 8 mm hoher, vor allem auf der Innenseite keilförmig angespitzter Ringfuß; schmaler Standring ohne Glasur. Die nach unten kräftig geschnürte Wandung fast geradlinig schräg geweitet. Mündungsrand minimal umgebörtelt, Innenkante stärker abgerundet. Im Innern schwach sichtbare Drehrillen. Fondmitte etwas aufgewölbt. Dekor: Außenwandung des Ringfußes breit, innerer Mündungsrand schmal vergoldet; mit nach innen abhängender, schmaler Zackenbordüre. Innenwandung sonst ohne Dekor. Auf dem unteren Drittel der Außenwandung in schön lüstrierendem, hellem Blaugrün symmetrisch umlaufendes Laub- und Bandlwerk in achtteiliger Anordnung: dicke Bänder und fleischige Blätter; alternierend je zwei Ornamentschnörkel. Dicklich aufliegende Farbe. Als obere Abgrenzung grüner Ringstrich in umlaufender Rille. Auf dieser grün ausgemalten Rille auf zwei einander gegenüberliegenden Seiten je eine Chinoiserie in bunten Muffelfarben: a) Auf schmalem, gelbgrünem und braunem Terrain ein im Profil nach links stehender Chinese, mit der Linken eine Schale mit Früchten haltend, in seiner Rechten ein leeres Henkelkörbchen; am Gürtel Goldornamente; hinter ihm blauer Gartenzaun mit Rautenmuster und buntes Fiederbäumchen; rechts eine Blumenstaude; links zwei große blaue Gefäße, im einen bunte Indianische Blumen, b) Chinesin im Profil nach rechts, aus einem blauen, mit bunten Objekten und einem Fächer gefüllten Kübel zwei lange Tücher ziehend; seitlich auf dem gelbgrünen und braunen Terrainstreifen je eine bunte Blütenstaude. Auf kleinem Glasurfehler hinter dem Gürtel der Frau, ein Insekt. Inkarnat beider Figuren in Eisenrot-camaieu. In der Mitte zwischen beiden Chinoiserien je zwei kleine, 32 x 41 mm große Vierpaßkartuschen mit breitem Goldrand und braunem Schattenstrich, gefüllt mit locker quer verstrichenem Purpurlüster; darauf federzeichnungsartig je eine goldene Miniatur-Chinoiserie: a) Chinesischer Garten mit Zaun, Palme, Kiefer und kleinen Gewächsen, in der Mitte ein stehender Chinese mit verschränkten Armen und lang abflatternden Tuchbändern, über ihm ein riesiges Insekt; b) ähnlicher Garten mit blühendem Prunusbaum, darin ein stehender Chinese mit kurzer Lanze und Fähnchen, über ihm ein Insekt./Rückert, Dr. Rainer, 1991

BV002294747
Zum Objekt: Ausst.-Kat. Bayerisches Nationalmuseum, München, 1966: Meissener Porzellan 1710-1810. Ausstellung im Bayerischen Nationalmuseum München, München 1966, Kat.-Nr. 180

BV012662786
Zum Objekt: Rainer Rückert, Meissen: Porzellan des 18. Jahrhunderts, Zürich 1977, Abb. Taf. 32

BV019430246
Zum Objekt: Mus.-Kat. Annette Schommers, Martina Grigat-Hunger, Sabine Heym, Meißener Porzellan des 18. Jahrhunderts. Die Stiftung Ernst Schneider in Schloß Lustheim, Renate Eikelmann, Bayerisches Nationalmuseum (Hrsg.), München 2004, S. 88, 405, Abb. S. 89, 90 f. (Details), Umschlagabbildungen, Kat.-Nr. 17

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