Collection

Figur: Kranich

Artist
Modell: Johann Joachim Kändler, Herstellung: Porzellanmanufaktur Meißen
Locality
Meißen
Date
Modell und Ausformung: 1735
Material
Hartporzellan
Dimensions
H. 86 cm, Dm. (unten) 25 cm, G. (ca.) 26500 g
Location
Schloss Lustheim
Inventory Number
ES 657
Relation
Acquisition
Geschenk 1968, Aus der Sammlung Ernst Schneider

Dr. Rückert, 1991 / Lebensgroßer, nach links gerichteter Fischreiher (Ardea cinerea) mit nach rückwärts zur Schulter herabgedrehtem Kopf, das Gefieder der kleinen Flügeldecke des linken Flügels mit dem Schnabel ordnend. In mehreren Teilen hohl ausgeformt; Boden durch eine flache, etwa 1 cm dicke Platte geschlossen. Abgeflachte, zur Mitte etwas eingesunkene, unglasierte Standfläche. Unterer Außenrand des Sockels auf 10 bis 15 mm Höhe unglasiert, Oberfläche des Scherbens hier senkrecht durch feine, vertiefte Rillen gesträhnt, was sonst am Sockel die dicke Glasur verdeckt. Die etwa 40 cm hohen Läufe als Relief an einem fast 50 cm hohen, trommelförmigen, an den Seiten mit den Vogelbeinen etwas zusammengedrücktem Sockel, der ringsum von hohem Schilf umstanden ist; vom rechten Lauf nur der Schenkel, das Kniegelenk und der Fuß sichtbar, alles andere von Schilf verdeckt. Hinter dem linken Vogelfuß am Sockel große beulenförmige Verdickung durch klumpig angewachsene, abhängende Vegetation; ebenso rechts, etwas anders strukturiert, unter dem rech-ten Vogelfuß. Trommelsockel umringt von fünfundzwanzig flach und senkrecht aufliegenden, breiten Rohrkolbenblättern, dazwischen vor allem auf der Schauseite elf runde, ver-schieden hohe Halme mit rindenartig reliefierten Kolben (Typha latifolia), Blattspitzen abstehend; weitere flach reliefierte Blätter oben direkt am Sockel. Alle Blätter senkrecht ge-rieft. Das linke lange, dünne Vogelbein am Sockel nach unten zu einer Terrainnase geführt, auf der die vier langen, quer gerillten Fußzehen mit nach innen gekrümmten, angespitzten Krallen einen Halt finden. Rechtes Unterbein des Vogels hin-ter Blattwerk verborgen; der herausragende Fuß hält in vier gekrümmten Zehen einen rundlichen, eckig unregelmäßig facettierten Stein, der über vier kurzen Blättern liegt. Tierleib schräg nach links oben ansteigend; angelegt die beiden großen Flügel mit zum Schwanz hin immer größer werdenden Federn mit Mittelrippe zwischen zwei Furchen, vor allem die großen Federn seitlich reich geschlitzt. Kurzer, abgerundeter, büschelförmig abhängender Schwanz, vielfach größere Einzelfedern mit eingerollter Spitze; innen in einer der untersten: zwei Traforierungen als Brandlöcher. Rückenmitte tief gefurcht. Langer, dünner, schlangenartiger Hals und sehr kleiner Kopf mit knopfartig dicken Augen in tiefer Randfurche. Der gerade Schnabel länger als der Kopf, seitlich zusammengedrückt, mit schmalem, gerundetem First, Nasenlöcher als tiefe, längliche Furchen; zwischen Ober- und Unterschnabel eine tiefe Furche. Kopf ohne haubenartigen Schopf. Gefieder überall fein ausgearbeitet, Form der Federn stark variiert, oben die kleinsten, unten die größten. Binnenrelief durch die Glasur etwas verunklärt.

BV005360445
Zum Objekt: Ausst.-Kat. Kunsthalle, Köln, 18. Mai 1968 - 4. August 1968: Weltkunst aus Privatbesitz. Helmut May (Hrsg.), Köln 1968, Abb. 14, Kat.-Nr. E 35

BV019430246
Zum Objekt: Mus.-Kat. Annette Schommers, Martina Grigat-Hunger, Sabine Heym, Meißener Porzellan des 18. Jahrhunderts. Die Stiftung Ernst Schneider in Schloß Lustheim, Renate Eikelmann, Bayerisches Nationalmuseum (Hrsg.), München 2004, S. 372, 434, Abb. S. 373, Kat.-Nr. 146

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