Collection

Entwurfszeichnung eines großen Anhängers mit Kette, einer Haarnadelspitze und zweier Armbänder im Stil der Neorenaissance von der Goldschmiedefirma Karl Blum.
Die Schmuckplatte des besonders prunkvollen Anhängers zeigt vor türkisfarbenem Grund eine Dreiergruppe mit geflügeltem weiblichen Genius, der eine Lyra hält, flankiert von zwei Putten. Die Gruppe steht vor einer offenen Nische mit Säulen und durchbrochener Halbkuppel. Die Rahmung wird von C-Schwüngen und Ranken, die Bekrönung von einem facettierten Stein, der untere Abschluß von einem herzförmig umschlossenen Stein mit einer hängenden Perle gebildet. Die rahmenden Partien sowie die Figuren sind teilweise mit Goldfarbe bemalt, die Figuren zusätzlich blau schattiert, die Steine und eine Punktlinie der Kuppel weiß gehöht, die hängende Perle blau und weiß, die Herzform rotbraun gefärbt.
Die Schmuckplatte hängt am zentralen, durch Motivreichtum hervorgehobenen Zierglied des Armbands. Mittelpunkt dieses Zierelements ist ein weiblicher Kopf mit Federkrone zwischen drei facettierten Schmucksteinen und Ranken. Das Mittelteil wird von je einer weiblichen, in einem großen C-Schwung gelagerten Gestalt flankiert. Das Armband besteht aus vier gleichförmigen, jeweils aus einem zentralen Stein und rahmenden C-Schwüngen gebildeten Schmuckgliedern, die durch je fünf Rundstäbe verbunden sind. An den beiden inneren Schmuckgliedern hängen kleinere Zwischenglieder mit je einer Perle. Die Ornamente und die Figuren sind teilweise goldfarben, die Figuren blau schattiert, der Federbusch rotbraun gefärbt, die hängenden Perlen mattblau und weiß.
Die Haarnadelbekrönung ist knaufförmig gebildet und zeigt oben einen Fries mit weiblicher Maske sowie einen Fries unten mit Rundbögen. An der Spitze sitzt eine Perle, die Nadel ist nur im Ansatz gezeichnet. Die Darstellung zeigt keine zusätzliche Kolorierung.
Das kleine Armband auf der linken Blatthälfte zeigt einen großen, runden, facettierten Stein im Zentrum, flankiert von gegenständigen weiblichen Hermen zwischen C-Schwüngen. Das schmale Band ist nur in Ansätzen gezeichnet. Die Darstellung zeigt keine zusätzliche Kolorierung.
Das ebenfalls nur mit brauner Tusche skizzierte und nicht weiter koloristisch differenzierte Armband im unteren Blattabschnitt zeigt eine vor architektonisch-ornamentaler Rahmung stehende weibliche Figur mit wehendem Gewand, die einen rundgefassten, facettierten Schmuckstein hält und seitlich von zwei Säulen flankiert wird. Die gleichen Schmucksteine erscheinen nochmals auf den seitlichen, herzförmigen Ornamenten sowie am oberen und am unteren Abschluß der Schmuckplatte. Die Schmuckplatte wird links und rechts von einem breiten, mit geometrisch-ornamentalen Mustern geschmückten Band gehalten.
Das Blatt ist unter der Haarnadelzeichnung signiert.
Zur Beschriftung: Signatur: 'Adolph Seder, Architekt/München 1879.'