Collection
Tasse mit Bildnis von König Max I. Joseph von Bayern und Untertasse
- Artist
- Modell: Adam Clair, Porzellanmanufaktur Nymphenburg
- Locality
- –
- Date
- –
- Material
- Porzellan
- Dimensions
- H. 10,8 (Tasse) 2,9 (Untertasse), Dm. 7,5 cm 14
- Location
- Fürstliche Schatzkammer Thurn und Taxis
- Inventory Number
- 93/454.1-2
- Relation
- –
- Acquisition
- Öffentlich-rechtlicher Übertragungsvertrag 1993, Fürst Thurn und Taxis Kunstsammlungen, Regensburg
Gegenüber dem gemalten oder mit graphischen Mitteln hergestellten Dekor auf Bildnistassen nehmen reliefierte Biskuitporträts eine Sonderstellung ein. Ihre Herstellung bedarf spezieller Kunstfertigkeit, so daß sich der Mehraufwand nur bei höherer Auflagenzahl der Werkstücke rechtfertigte. War das Reliefporträt jedoch modelliert und eine Negativform davon angefertigt, wurde dessen Ausformen und Anbossieren auf eine Tasse kostengünstiger als ein gemaltes Porträt, zumal der Farbbrand dabei eingespart werden konnte. Die kleinen Reliefmedaillons ließen sich zudem auch einzeln verkaufen.
Das Tassenmodell, das in Nymphenburg unter der Bezeichnung "antik No 10" angeboten wurde, ist ausschließlich mit reliefierten Biskuitporträts dekoriert, die stets der Bossierer Adam Clair auflegte. Die Bildnisse stellen vornehmlich Mitglieder der königlichen Familie dar, am häufigsten das Königspaar. Entworfen wurde das Tassenmodell von Johann Peter Melchior, dem seit seiner Einstellung 1797 bis zu seiner Pensionierung 1822 die künstlerische Leitung der Nymphenburger Porzellanmanufaktur oblag. Ihm ist es zu verdanken, daß das zuvor völlig darniederliegende Unternehmen binnen kürzester Zeit künstlerisch wieder den Anschluß an die führenden Manufakturen Europas erreichte. Den an ihn ergangenen Auftrag, Modelle und Dekore "nach modernem Gusto" einzuführen, erfüllte er zur vollen Zufriedenheit. Anfangs entwarf er frühklassizistische Geschirre im Louis-Seize-Stil, ging jedoch bald zu eleganten antikischen Empiremodellen nach französischem Vorbild über, die außerordentlichen Anklang fanden. Wie allgemein üblich, wurde zur Orientierung der Manufaktur eine Mustersammlung von fremden Geschirren zusammengetragen, die zum Teil exakt kopiert wurden. Die Nymphenburger Tasse "antik No 10" geht dabei auf ein Berliner Modell mit ähnlichem Schlangenhenkel zurück, das, mit dem Biskuitporträt der beliebten preußischen Königin Luise verziert, überaus erfolgreich war.
Auch der Golddekor wurde in der Regel von Melchior vorgegeben. Er ist zeitlich präzis an Hand eines 1815 datierten "Musterbuches" einzuordnen. Die Initialen im Spiegel der Untertassen beziehen sich auf das dargestellte Königspaar, Max I. Joseph und Caroline von Bayern.
Das Tassenmodell, das in Nymphenburg unter der Bezeichnung "antik No 10" angeboten wurde, ist ausschließlich mit reliefierten Biskuitporträts dekoriert, die stets der Bossierer Adam Clair auflegte. Die Bildnisse stellen vornehmlich Mitglieder der königlichen Familie dar, am häufigsten das Königspaar. Entworfen wurde das Tassenmodell von Johann Peter Melchior, dem seit seiner Einstellung 1797 bis zu seiner Pensionierung 1822 die künstlerische Leitung der Nymphenburger Porzellanmanufaktur oblag. Ihm ist es zu verdanken, daß das zuvor völlig darniederliegende Unternehmen binnen kürzester Zeit künstlerisch wieder den Anschluß an die führenden Manufakturen Europas erreichte. Den an ihn ergangenen Auftrag, Modelle und Dekore "nach modernem Gusto" einzuführen, erfüllte er zur vollen Zufriedenheit. Anfangs entwarf er frühklassizistische Geschirre im Louis-Seize-Stil, ging jedoch bald zu eleganten antikischen Empiremodellen nach französischem Vorbild über, die außerordentlichen Anklang fanden. Wie allgemein üblich, wurde zur Orientierung der Manufaktur eine Mustersammlung von fremden Geschirren zusammengetragen, die zum Teil exakt kopiert wurden. Die Nymphenburger Tasse "antik No 10" geht dabei auf ein Berliner Modell mit ähnlichem Schlangenhenkel zurück, das, mit dem Biskuitporträt der beliebten preußischen Königin Luise verziert, überaus erfolgreich war.
Auch der Golddekor wurde in der Regel von Melchior vorgegeben. Er ist zeitlich präzis an Hand eines 1815 datierten "Musterbuches" einzuordnen. Die Initialen im Spiegel der Untertassen beziehen sich auf das dargestellte Königspaar, Max I. Joseph und Caroline von Bayern.
BV012190176
Zum Objekt: Mus-Kat. Thurn und Taxis Museum Regensburg. Höfische Kunst und Kultur, Reinhold Baumstark (Hrsg.), München 1998, S. 177, Kat.-Nr. 108
Collection
Sammlung Thurn und Taxis
Taxonomy
Tasse, Untertasse