Collection

Radschlossbüchse

Artist
Caspar Straub
Locality
Straubing, Deutschland
Date
um 1750/1760
Material
Nussbaumholz (Schaft), Stahl (Schaft), Einlegearbeit; Stahl (Schloss, Lauf, Abzugsbügel)
Dimensions
L. 110 cm
Location
Fürstliche Schatzkammer Thurn und Taxis
Inventory Number
93/666
Relation
Acquisition
Öffentlich-rechtlicher Übertragungsvertrag 1993, Fürst Thurn und Taxis Kunstsammlungen, Regensburg

Handfeuerwaffen mit Radschloßmechanismus sind - in Entsprechung zur vorherrschenden Orientierung an französischen Geschmacksmustern - in der Thurn und Taxis'schen Gewehrkammer nur in geringer Zahl vertreten. Verschiedene Radschloßgewehre gelangten erst spät auf dem Wege des Ankaufs in die Sammlung, so daß sie erstmals im 1926 angelegten sogenannten Antiquitäten-Inventar des Hauses Thurn und Taxis genannt werden. Dies gilt auch für das von Caspar Straub gefertigte Radschloßbüchsenpaar (eine weitere Radschloßbüchse Straubs in der Regensburger Gewehrkammer wird bereits im Inventar von 1806 genannt).
Im Gegensatz zu dem Büchsenpaar Joseph Qualecks Kat.-Nr. 145 zeigen die beiden Gewehre Caspar Straubs keinen gravierten, sondern allein in Stahl geschnittenen Dekor, der kräftige Rocaillen in Verbindung mit einzelnen Akanthusranken aufweist. Der Zierat setzt sich unmittelbar in dem nicht weniger aufwendig dekorierten Deckel der Kolbenlade fort. Da generell auf eine Vergoldung des punzierten Grundes verzichtet wird, hebt sich die reliefierte Ornamentik allein durch den starken Glanz der polierten Oberfläche gegen den Fond ab.
Ungeachtet aller Schwere, die den Radschloßgewehren grundsätzlich eignet, repräsentiert der vorzüglich ausgeführte Stahlschnitt der Straub'schen Büchse das süddeutsche Kunsthandwerk des 18. Jahrhunderts auf hohem Niveau.

BV012190176
Zum Objekt: Mus-Kat. Thurn und Taxis Museum Regensburg. Höfische Kunst und Kultur, Reinhold Baumstark (Hrsg.), München 1998, S. 220 m. Abb. (Ausschnitt), Kat.-Nr. 144

Collection

Sammlung Thurn und Taxis

Taxonomy

Gewehr

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