Collection

Steinschlossflinte mit drehbarer "Regenpfanne"

Artist
Joseph Contriner (?), Johann Contriner (?)
Locality
Wien, Österreich
Date
um 1820
Material
Nussbaumholz (Schaft), Messing (Beschläge, Abzugsbügel), Stahl (Schloss, Lauf), Messing (Schloss), Einlegearbeit
Dimensions
L. 125 cm
Location
Fürstliche Schatzkammer Thurn und Taxis
Inventory Number
93/714
Relation
Acquisition
Öffentlich-rechtlicher Übertragungsvertrag 1993, Fürst Thurn und Taxis Kunstsammlungen, Regensburg

Der mit Joseph oder eher noch mit Johann Contriner zu identifizierende Büchsenmacher, der das erstmals im Inventar des Jahres 1828 genannte Steinschloßflintenpaar fertigte, gehört zu den bedeutendsten Vertretern seines Handwerks in Wien während des ersten Drittel des 19. Jahrhunderts. Charakteristische Stilelemente des Biedermeier äußern sich in den durch die knappe und zugleich gefällige Formgebung charakterisierten Gewehren; dies ist nicht nur an den Blumenbouquets der Messsingbeschläge, sondern auch den kunstvoll geschweiften Bildungen des Batterieschlosses abzulesen. Auf dem matt gehaltenen Fond der Schloßplatte heben sich die goldtauschierten Schriftzüge der Signatur betont ornamental ab. Die streifige Bläuung der Läufe scheint eine Damaszierung der Oberfläche zu imitieren.
Contriner trat besonders mit verschiedenen waffentechnischen Erfindungen hervor. Bei diesen extrem leichten Doppelflinten verwendete er für den Zündmechanismus das traditionelle Steinschloß, das etwa seit den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts zunehmend von der Perkussionszündung verdrängt wurde. Dabei wählte er für das Steinschloß konstruktive Verbesserungen, wie etwa die drehbare Regenpfanne, die das Zündpulver vor Feuchtigkeit schützt.

BV012190176
Zum Objekt: Mus-Kat. Thurn und Taxis Museum Regensburg. Höfische Kunst und Kultur, Reinhold Baumstark (Hrsg.), München 1998, S. 225, Abb. m. Abb. (Ausschnitt), Kat.-Nr. 150

Collection

Sammlung Thurn und Taxis

Taxonomy

Gewehr

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