Collection
Steinschlossflinte
- Artist
- Adrien Reynier
- Locality
- Regensburg (Schaft), Paris, Frankreich
- Date
- 2. Viertel 18. Jh.
- Material
- Nussbaumholz (Schaft), Horn (Schaft), Messing (Beschläge, Abzugsbügel), Stahl (Schloss), Stahl (Lauf), geschnitten, vergoldet (teilweise)
- Dimensions
- L. 140 cm
- Location
- Fürstliche Schatzkammer Thurn und Taxis
- Inventory Number
- 93/852
- Relation
- Inv. No. 93/851 - 93/852 und 93/1168.1-2 (Pistolen)
- Acquisition
- Öffentlich-rechtlicher Übertragungsvertrag 1993, Fürst Thurn und Taxis Kunstsammlungen, Regensburg
Abzugsbügel, Kolbenkappe, Schloßgegenblech und Ladestockhalterung hier nicht in Silber, sondern in Messing (wohl in Regensburg) ersetzt.
Zu den bedeutendsten Zeugnissen der französischen Büchsenmacherkunst in der Regensburger Gewehrkammer zählt der aus zwei Steinschloßflinten und zwei Steinschloßpistolen gebildete Satz, der durch die jeweils auf der Schloßplatte befindliche Signatur "Le Hollandois à Paris aux Galleries" als Werk des Adrien Reynier genannt Le Hollandois gesichert ist. Möglicherweise gehört das rechts abgebildete Gewehr nicht von vornherein zur Garnitur, da die Schloßplatte - im Gegensatz zu den übrigen drei Objekten - keine ornamentale Gravierung trägt. Hohen Rang läßt speziell die Gestaltung der Läufe erkennen, die auf gebläutem Grund hervorragende Goldtauschierung aufweisen: Aus flächenfüllend dichten Dekor, wie er sich über dem Kammerteil des Laufes findet, gehen Ranken und Trophäen hervor; darüber beziehungsweise dazwischen steht das Monogramm "LH" des Büchsenmachers. Der durch besondere Opulenz ausgezeichnete Lauf der links abgebildeten Flinte zeigt in einem weiteren Abschnitt eine dichte Kannelierung, die mit einem ringartigen Profil abschließt.
Adrien Reynier, der aus der Nähe von Breda stammte, nahm in Paris während des zweiten Viertels des 18. Jahrhunderts eine wichtige Stellung ein. So konnte er für sich das Privileg eines "logement" und Ateliers in den Galerien des Louvre beanspruchen, wie es in den Worten "aux Galleries" der Signatur zum Ausdruck kommt. Demgemäß läßt die Goldtauschierung seiner Gewehre und Pistolen eine außerordentiche Feinheit des Dekors erkennen, die in so qualitätvoller Ausprägung nur den französischen Läufen eignet. Die Schäfte beider Flinten gehen auf eine Erneuerung durch die Kuchenreuter-Werkstatt zurück. Während aber beim linken Gewehr zumindest noch die originalen Silberbeschläge Pariser Provenienz bewahrt wurden, versah man das rechte Gewehr auch mit der für das Atelier der Kuchenreuter charakteristischen Messinggarnitur.
Zu den bedeutendsten Zeugnissen der französischen Büchsenmacherkunst in der Regensburger Gewehrkammer zählt der aus zwei Steinschloßflinten und zwei Steinschloßpistolen gebildete Satz, der durch die jeweils auf der Schloßplatte befindliche Signatur "Le Hollandois à Paris aux Galleries" als Werk des Adrien Reynier genannt Le Hollandois gesichert ist. Möglicherweise gehört das rechts abgebildete Gewehr nicht von vornherein zur Garnitur, da die Schloßplatte - im Gegensatz zu den übrigen drei Objekten - keine ornamentale Gravierung trägt. Hohen Rang läßt speziell die Gestaltung der Läufe erkennen, die auf gebläutem Grund hervorragende Goldtauschierung aufweisen: Aus flächenfüllend dichten Dekor, wie er sich über dem Kammerteil des Laufes findet, gehen Ranken und Trophäen hervor; darüber beziehungsweise dazwischen steht das Monogramm "LH" des Büchsenmachers. Der durch besondere Opulenz ausgezeichnete Lauf der links abgebildeten Flinte zeigt in einem weiteren Abschnitt eine dichte Kannelierung, die mit einem ringartigen Profil abschließt.
Adrien Reynier, der aus der Nähe von Breda stammte, nahm in Paris während des zweiten Viertels des 18. Jahrhunderts eine wichtige Stellung ein. So konnte er für sich das Privileg eines "logement" und Ateliers in den Galerien des Louvre beanspruchen, wie es in den Worten "aux Galleries" der Signatur zum Ausdruck kommt. Demgemäß läßt die Goldtauschierung seiner Gewehre und Pistolen eine außerordentiche Feinheit des Dekors erkennen, die in so qualitätvoller Ausprägung nur den französischen Läufen eignet. Die Schäfte beider Flinten gehen auf eine Erneuerung durch die Kuchenreuter-Werkstatt zurück. Während aber beim linken Gewehr zumindest noch die originalen Silberbeschläge Pariser Provenienz bewahrt wurden, versah man das rechte Gewehr auch mit der für das Atelier der Kuchenreuter charakteristischen Messinggarnitur.
BV012190176
Zum Objekt: Mus-Kat. Thurn und Taxis Museum Regensburg. Höfische Kunst und Kultur, Reinhold Baumstark (Hrsg.), München 1998, S. 218-219, Abb. m. Abb. (Ausschnitt), Kat.-Nr. 142
Collection
Sammlung Thurn und Taxis
Taxonomy
Gewehr