Collection
Untertasse
- Artist
- Joseph Karl Stieler (nach Vorlage von), Porzellanmanufaktur Nymphenburg
- Locality
- München, Nymphenburg, Bayern
- Date
- kurz nach 1815
- Material
- Aufglasurfarben auf Hartporzellan, Aufglasurbemalung, Umdrucktechnik, koloriert; Gold (Dekor), poliert, graviert (teilweise)
- Dimensions
- H. 2,2 cm, Dm. 13,3 cm
- Location
- Bayerisches Nationalmuseum (not on display)
- Inventory Number
- 95/120.2
- Relation
- –
- Acquisition
- Geschenk 1995
Untertasse mit flachem Spiegel und leicht nach außen gebogener Fahne, Standring nur nach innen abgesetzt.
Dekor: Fond weitgehend weiß belassen und mit poliertem Golddekor: Oben und unten um die Tasse und am Fahnenrand der Untertasse breite polierte Goldstreifen, die jeweils einen kleinen weißen Streifen an den Kanten freilassen. Bei der Untertasse polierter Goldstreifen am Übergang der Fahne zum Spiegel, sowie eine Goldscheibe mit dünner Ringlinie darum in der Mitte des Spiegels. Auf der Fahne der Untertasse, symmetrisch alternierend verteilt und durch dazwischen hängende Perlschnüre verbunden, vier dreiblättrige Blätter mit Zweigen sowie vier stilisierte Blütenrosetten mit zwei kleinen Blattvoluten und länglichem Pendel.
Auf der Tassenwandung entsprechend: zwischen Henkel und Medaillon je ein großes dreiblättriges Blatt mit sieben Zweigen und einem hängenden stilisierten Sträußchen aus einem zentralen Blatt, zwei Blümchen und zwei Blattvoluten; vom großen Blatt ausgehend nach rechts und links je eine Perlschnur, die seitlich oben an einer stilisierten Blütenrosette mit zwei Volutenarmen befestigt ist, von dem ein Perlschnurpendel herunterhängt, dessen längliches Gewicht wieder von zwei Blattvoluten begleitet ist.
Auf der dem Henkel gegenüberliegenden Tassenseite ovaler Goldrahmen, der fast die ganze Wandungshöhe einnimmt und mit radialen Strichen graviert ist. Darin ovales Bildnismedaillon von König Max I. von Bayern (1756-1825), das einen Ausschnitt aus dem 1814 datierten Gemälde Joseph Stielers wiedergibt, das den König in bürgerlicher Kleidung am Schreibtisch zeigt (von Hase 1971, Nr.35). Daß das Porträt nicht gemalt sondern in Umdrucktechnik aufgedruckt wurde, ist an den gleichmäßigen, leicht fransigen Linien am Gewand und im Gesicht des Dargestellten deutlich erkennbar. Nach dem Aufdruck wurde das Porträt auf der Tasse noch mit Blau, Rosa und Orange koloriert sowie die Haare in Schwarz nachgezogen.
Tassenwandung innen vollständig vergoldet, nur Lippe (und Fond) weiß belassen.
Zur Beschriftung: Manufakturmarke: eingepreßtes Rautenschild mit kleiner eingepreßter '5';
Preßnummer: 'VII';
Ritzzeichen: Strich
BV001064009
Zum Umdruckverfahren: Friedrich Hermann Hofmann, Geschichte der Bayerischen Porzellan-Manufaktur Nymphenburg, Bd. 3, Produktion und Verschleiß, 1921-3/1991, S. 616
BV003003462
Zum Porträt: Ulrike von Hase, Joseph Stieler 1781-1858, München 1971, Abb. 35
BV002596995
Zum Objekt: Jahresbericht Bayerisches Nationalmuseum München 1995, Reinhold Baumstark (Hrsg.), München 1996, S. 28, Abb. Abb. S. 29
BV026361035
Zum Objekt: Katharina Hantschmann, Die Nymphenburger Porzellanmanufaktur 1797 bis 1847. Kunstanstalt und Wirtschaftsunternehmen, München 1996, Kat.-Nr. 102
Taxonomy
Untertasse