Collection

Palmeselchristus (Figur)

Artist
Locality
Date
um 1510
Material
Lindenholz, Leder (Zügel und Zaumzeug)
Dimensions
H. 156 cm, L. 136 cm
Location
Inventory Number
L AHM 47
Relation
Acquisition
Unbefristete Leihannahme 1994

Christus reitet auf dem Rücken eines Esels, die rechte Hand segend erhoben, in der linken die Zügel. Er ist gekleidet in eine lange Tunika, auf dem Haupt sitzt ein Kronreif. Wie die anderen Passionsstationen wurde auch der Einzug Christi in Jerusalem (Mt 21,1-11; MK 11,7-10; Lk 19, 35-40; Joh 12, 12-18) im Mittelalter szenisch nachgestellt. Palmeselfiguren wurden am Palmsonntag in der Prozession mitgeführt. Dafür waren sie auf ein Bodenbrett mit Rädern montiert. Die älteste Nachricht einer solchen Prozession mit einem "Bildnis des Herrn auf einem Esel" findet sich in der Vita des hl. Ulrich von Augsburg (982/992). Die weitaus größte Zahl erhaltenener Palmeselskulpturen stammt aus dem 15. und 16. Jh.
Im Typus bezieht sich der Wilpoldsrieder Palmeselchristus auf jenen, den der Ulmer Bildhauer Hans Multscher 1456 für St. Ulrich und Afra in Augsburg schuf, heute im Dominikanerinnenkloster Wettenhausen (vgl. Manfred Tripps, Hans Multscher, Weißenhorn 1969, S.270, Nr. 23). Charakteristische Details, wie etwa die "Daumeneindrücke" in den Faltengraten, datieren die Wilpoldsrieder Skulptur an den Beginn des 16. Jh.

BVBBV048290148
Zum Objekt: Josef Anselm von Adelmann, Christus auf dem Palmesel, in: Zeitschrift für Volkskunde 63, 1967, S. 182-200

BV004629886
Zum Objekt: Mus.-Kat. Hans Peter Hilger, Alpenländische Galerie Kempten. Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums, München, BNM (Hrsg.), München 1991, S. 95 (mit Abb.), Kat.-Nr. 73

Taxonomy

Bildwerk [Plastik, Skulptur] - Figur (Mensch) - Figur

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