Collection

Relief (vier Stück): Jugendszenen Jesu

Artist
Lux Maurus
Locality
Kempten, Schwaben
Date
um 1520
Material
Weidenholz
Dimensions
AHM 22.1: H. 96 cm, B. 113 cm; AHM 22.2: H. 99 cm, B. 113 cm; AHM 22.3: H. 102 cm, B. 113 cm; AHM 22.4: H. 91 cm, B. 113 cm
Location
Inventory Number
L AHM 22.1-4
Relation
Acquisition
Unbefristete Leihannahme 1994

Verkündigung an Maria (AHM 22.1): Der Engel tritt von links zu der an einem Betpult vor einem Bett knienden Maria, die sich ihm zuwendet. Der Engel hält einen Zipfel des aufgewehten, goldenen Bettvorhangs, der Maria einrahmt.
Geburt Christi (AHM 22.2): Auf der Windel in einem geflochtenen Korb liegt das nackte Jesuskind, umgeben von drei Engeln. Rechts kniet Maria, die Arme vor der Brust gekreuzt; links Joseph, der mit der Hand eine Kerzenflamme beschirmt. Sein wehender Mantel hinterfängt die Gruppe des Kindes mit den Engeln. Hinter Maria schauen Ochs und Esel über ihre Futterkrippe. Auf einem begrünten Felsen im Hintergrund ein Hirte mit drei Schafen. Er blickt zum Himmel, wohl die frohe Botschaft erhaltend.
Anbetung der Könige (AHM 22.3): Das Kind auf dem Schoß der thronenden Mutter wendet sich innig dem knienden alten König zu, von links kommt der zweite König mit einem Gefäß in der Hand herbei, hinter dem Knienden der dritte König. Am linken Bildrand Ochs und Esel, wieder hinter ihrer Krippe.
Beschneidung Christi (AHM 22.4): Der Jesusknabe wird von einem thronenden Priester gehalten, während der vor ihm auf einer Bank sitzende zweite Priester die Beschneidung vornimmt. Links zwei Männer, der eine mit Buch, der andere mit Kerze. Joseph steht rechts in einer Gruppe von zwei weiteren Männern und weist auf das Geschehen im Zentrum, Maria mit weißem Schleiertuch schließt die Szene am rechten Bildrand ab.
Alle Gewänder auf den Reliefs sind vergoldet. Das deutet darauf hin, daß sie zur Festtagsseite eines Altares gehört haben. Doch läßt die Art des Befundes keine Schlüsse auf das ursprüngliche Erscheinungsbild des Altares zu. Ursprünglich stammen sie von einem Flügelaltar der fürstäbtlichen Schloßkapelle Wolkenberg. Das Schloß ist 1409 vom Stift Kempten erworben worden und diente bis zu seiner Preisgabe als Vogtei. Danach gelangten die Reliefs in die nahegelegene Kirche von Wilpoldsried und von dort in Privatbesitz. Sie gelten als Spätwerke des Lux Maurus unter der Mitarbeit der Werkstatt und gehen auf Kompositionsschemata der Erhartwerkstatt zurück (vgl. Hochaltar von Blaubeuren; Gertrud Otto, Gregor Erhart, Berlin 1943, Taf. 33).

BV000927129
Zum Objekt: Michael Petzet, Stadt und Landkreis Kempten, in: Bayerische Kunstdenkmale, Bd. 5, München 1959, S. 155

BV005242208
Zum Objekt: Alfred Weitnauer, Allgäuer Chronik, Kempten 1962, S. 213

BV003003408
Zum Objekt: Albrecht Miller, Allgäuer Bildschnitzer der Spätgotik, Kempten 1969, S. 26, S. 137 m. Abb., Kat.-Nr. 154

BV004629886
Zum Objekt: Mus.-Kat. Hans Peter Hilger, Alpenländische Galerie Kempten. Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums, München, BNM (Hrsg.), München 1991, S. 113-115 (mit Abb.), Kat.-Nr. 92

Taxonomy

Bildwerk [Plastik, Skulptur] - Relief

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