Collection
Frack
- Artist
- –
- Locality
- Frankreich
- Date
- um 1825
- Material
- Oberstoff: Wolle, Leinwandbindung; Futterstoff der Oberteile, Ärmel und Taschenbeutel: Leinen, Leinwandbindung, beschichtet; Futterstoff der Schöße: Baumwolle, Köperbindung; Einlage der Kragen: Leinen, Baumwolle, Leinwandbindung; Verstärkung: Hanf (?), Leinwandbindung; Polsterung: Wolle, Köperbindung; Aufhänger: Leinen, Gefecht; Knöpfe, neu: Metall, Seide, Atlasbindung
- Dimensions
- L. (vorn) 48 cm, L. (hinten) 112 cm, L. (Ärmel) 65 cm, B. (Rücken) 29 cm, U. (Oberweite) 110 cm
- Location
- Bayerisches Nationalmuseum (not on display)
- Inventory Number
- 96/234
- Relation
- –
- Acquisition
- Ankauf 1996, Aus dem Süddeutschen Kunsthandel, Aus der Sammlung Lillian Williams, Paris
Der vorne kurze Frack aus schwarzem Wolltuch ist doppelreihig, hat Revers und Kragen und reicht von den Seiten nach hinten bis zu den Knien, wo ein Schlitz ist und hat zudem 2 lange, anliegende Ärmel mit einem Besatz. Die 2 Vorderteile bis auf Bauchhöhe und die Schultern sind mit demselben Oberstoff gefüttert. Das Oberteil des Fracks und die Ärmel sind mit bräunlich gewachstem Leinen gefüttert. Die seitlichen Teile des Fracks bis zum Saum sind mit schwarz-violettem Baumwollköper gefüttert. Die Vorderteile über der Brust, die Schultern und der Kragen wurden zwischen Oberstoff und Futter mit Wollstoff gepolstert und fein über der Brust, an den Schultern und unter dem Kragen mit kleinen Stichen am Futter fixiert. Der Futterstoff, auch der in Wolle, ist innen an den äußeren Kanten am Oberstoff fein festgenäht. Wegen der Qualität des Wolltuches wurde die untere Kante des Fracks nur geschnitten und nicht versäumt. Die Vorderteile setzen weit schräg hinter den Schultern an, führen über die Schultern zum großen Halsausschnitt und zum doppelreihigen Verschluß, der geradkantig bis über den Bauch reicht, darunter je 20 cm quer verläuft und seitlich leicht schräg geschnitten zum unteren Saum führt. Die vordere Kante ergibt beidseitig einen 22 cm langen Revers, der mit einem 8 cm breiten, in Form geschnittenen und sehr gepolsterten Kragen besetzt ist. Der Kragen hat eine mittlere Naht und bildet beidseitig an den Ansätzen einen kleinen Schwalbenschwanz. Darunter verlängert sich der Revers um 8 cm und bildet einen Spitz. Der Kragen wurde meist nach oben geschlagen getragen, da die äußere Kante des Kragens stark abgenutzt und schmutzig ist. Die vorderen Kanten sind beidseitig mit 6 mit Knopflochstich versäuberten Knopflöchern versehen, wobei die obersten 2 nie gebraucht wurden und der Verschluß mit der rechten über der linken Kante war, denn die Knopflöcher sind dort sehr abgenutzt. Beidseitig oben 15 cm und unten 7 cm hinter den Knopflöchern sind je 5 kleine, mit Oberstoff überzogene Knöpfe angenäht. Innen im rechten Vorderteil ist eine 16 cm breite Brusttasche, gefüttert mit Wolle und Leinen. Rechts und links, leicht oberhalb des letzten Knopfes setzen 11 cm dahinter die seitlichen, falschen Taschenpatten an, die 21 cm lang sind, 6 cm breit und mit Wollstoff gefüttert. Sie enden unten geradkantig. Die Vorderteile reichen über die Seitenlinie, wo sie eng anliegend bis auf Pattenansatzhöhe am rückwärtigen Teil angenäht sind. Dort verbreitert sich der Stoff seitlich 4 cm und ist gerade geschnitten. Diese 4 cm sind nach innen umgelegt, darunter ist längs der Umlegung ein gleichbreites versäumtes Wollband eingesetzt, das die frühere Faltenlegung imitieren soll. Das Vorderteil und der schmale Streifen sind am rückwärtigen Teil innen fixiert. Im Futter sind diese falschen Falten ausgespart. Hinter den vorderen falschen Falten ist beidseitig eine versteckte, 19 cm breite, mit braunem Leinen gefütterte Seitentasche eingenäht. Die rückwärtigen Teile haben eine mittlere, enganliegende Naht, reichen vom rechten zum linken Armloch und setzen schräg hinter den Schulterblättern und am rückwärtigen Halsausschnitt an. Sie verjüngen sich sehr stark auf Taillenhöhe, wo sie nur noch je 5 cm messen. Darunter verbreitert sich der Stoff seitlich einige Zentimeter und führt unter die falsche Faltenlegung, wo er fixiert ist. Am Ansatz der Faltenlegung ist je ein mit Seidenatlas überzogener Holzknopf. Das vordere Futter deckt nur noch rückwärtigen Untertritt, dahinter sind die rückwärtigen, schmalen Bahnen ungefüttert. Auf gleicher Höhe des falschen Faltenansatzes beginnt der rückwärtige Schlitz, wobei die linke Seite die rechte um 3,5 cm überlappt und dort sauber angenäht ist. Die Schlitzkanten sind beidseitig fein nach innen versäumt. Die langen Ärmel sind zweiteilig, mit Ober- und Unterärmel und setzen leicht eingereiht am Schulterarmloch an. Sie formen am Ellbogen eine leichte Kurve, verjüngen sich etwas zum Handgelenk hin, wo sie einen 5,5 cm breiten, angenähten Besatz haben, der gleich breit nach innen gelegt und am Ärmelfutter versäumt ist./Borkopp, Dr. Birgitt, Jolly, Schoenholzer, 1996.08.28
Collection
Sammlung Lillian Williams
Taxonomy
Rock (Männer)