Zentrales Motiv der Graphik ist die Darstellung einer Ehrenpforte, die symmetrisch von je zwölf Medaillons gerahmt wird. In der Blattmitte unten befindet sich die von Lorbeerranken begrenzte lateinische Widmungsinschrift [Übersetzung: Triumphbogen, der der kaiserlichen Verlobten Eleonora in dem Schloss Neuburg in der Nähe des Ufers des Inn errichtet wurde; auf ihm werden in symbolischen Figuren, wie auch in Wahrheit, gegenüber den Streitigkeiten der Feinde wirksam und beständig unter glücklichem Vorzeichen vor aller Welt zusammengekettet der Adler und der Löwe] sowie die Signatur des Kupferstechers Johann Martin Lerch. Die Ehrenpforte wird durch zwei mehrgeschossige Aufbauten gebildet, die über dem Auge der Dreifaltigkeit mit einem verschränkten System von Gliederketten zusammengeführt werden. Die beiden seitlichen Aufbauten werden auf der Schauseite jeweils von Halbsäulen begrenzt. Ihnen eingeschrieben ist jeweils mittig angeordnet eine Scheintür, die von einer Wappenkartusche im Giebelfeld bekrönt wird. Auf der Seite Kaiser Leopolds I., links, zeigt die Kartusche das kaiserliche Wappen Habsburgs, rechts das Wappen des Herzogtums Pfalz-Neuburg. Jeweils fünf Fenster mit Fruchtgehängen zieren der doppelköpfige Adler, links, sowie der bayerische Löwe, rechts. Die von Rollwerk begrenzten Felder über den Fenstern sind nummeriert. Ihre Nummerierung verweist auf die Darstellungen von Sinnsprüchen, die in der Graphik die Ehrenpforte umrahmen. [Übersetzung: 1. Wer wird sie herabstürzen? 2. Ein Herz und eine Seele. 3. Hier wird er hervorsprießen. 4. Hier werde ich erquickt werden. 5. Der dritte wird besser treffen. 6. Es ist unvergänglich, was ich wünsche. 7. Damit es nicht einstürzt. 8. Diese Verbindung wird keine Verfinsterung bringen. 9. Die Verbindung stärkt. 10. Hier werde ich wieder zur Ruhe kommen. 11. Ich will keine Grenzen. 12. Wenn du glaubst, dass du verbraucht bist, wirst du wieder auferstehen. 1. Einem gefallen zu haben ist genug. 2. Was aufgeschoben wird, ist nicht aufgehoben. 3. Die Hoffnung ist geblieben im Grunde. 4. Sie wird uns trösten. 5. Ich werde die Wolken zerstreuen. 6. Diese wird Frieden bringen. 7. Ich werde die Sorgen lindern. 8. Ich werde erneuern. 9. Wirkungslos ist der Zorn ohne Kraft. 10. Ihm folge ich. 11. Nur einem. 12. Sie möge der schönsten gegeben werden.] Über der Balustrade der beiden Seitenbauten ist links Kaiser Leopold I. (1640-1705) gezeigt, rechts, seine Gemahlin Eleonore von Pfalz-Neuburg (1655-1720). [Übersetzung der Kartuschen an den Balustraden: links: Mit Überlegung und Fleiß. rechts: Mit Tugend und Kunstverstand]. Ihre auf Wolken fahrenden Wagen werden von ihren jeweiligen Wappentieren gezogen. Die Ecken der Balustrade werden von Kaiser-Darstellungen bekrönt, die zu einem Wappenschild überleiten, welches von zwei Engeln unter dem Auge der Dreifaltigkeit gehalten wird [Übersetzung: Was Gott verbindet, wer wird es trennen]. Im Vordergrund flankieren zwei kleine Obelisken die Ehrenpforte./Deseyve, Dr. Yvette, 2009.07.03