Collection

Hl. Olaf mit Nonne (Gemälde)

Artist
Locality
Norddeutschland, Ostseeraum (?)
Date
um 1520 (?)
Material
Gemälde: Pergament, Temperamalerei; Trägertafel mit Rahmenleisten: Eichenholz, Farbfassung (monochrom)
Dimensions
Bildträger: H. 24,6 cm, B. 20,4 cm, T. 2,1 cm, T. (mit Aufhängung) 2,4 cm, G. 346,1 g; Malfläche: H. 18,8 cm, B. 14,5 cm
Location
Bayerisches Nationalmuseum (Saal 7)
Inventory Number
L 2019/22
Relation
Acquisition
Unbefristete Leihannahme 2019, Privatbesitz

Die auf Pergament gemalte Darstellung zeigt eine Nonne, wohl eine Dominikanerin, im Gebet vor dem hl. Olaf. Der in königliches Purpur gehüllte und gekrönte Heilige hält in der Rechten ein Zepter und in der Linken ein von einem Märtyrerkranz umwundenes Kreuz. Die Identifizierung ist über das Spruchband gesichert: »O s(an)c(t)issime Olave m(art)ir ch(rist)i ora p(ro) me« (Auflösung mithilfe von Franz-Albrecht Bornschlegel). Das Bild tauchte im Salzburger Straßenhandel auf und wurde bei einem kleinen ostbayerischen Händler erworben, muss aber ursprünglich aus einem Frauenkloster im Ostseebereich stammen, da der hl. Olaf der Patron Norwegens ist. Der detailverliebte, gleichzeitig jedoch etwas naive Charakter der Darstellung mit den kräftig roten Bäckchen und Mündern der Gesichter oder den pedantisch aufgereihten Maiglöckchen, stilisierten Lilien und anderen Blumen im Fond deutet ebenso wie die Art der Rahmung auf sogenannte Nonnenmalerei, das heißt auf die Ausführung durch eine auf Miniaturmalerei spezialisierte, aber nicht in einer professionellen Malerwerkstatt ausgebildete Ordensschwester. Vermutlich war das Werk ursprünglich für eine Klosterzelle bestimmt. Es ist auf Eichenholz montiert, und auf Holz geklebte Pergamente mit Gebetstexten und Andachtsbildern sieht man des Öfteren im Hintergrund von gemalten Porträts der altniederländischen und altdeutschen Malerei. Originale Arbeiten dieser Art haben sich zum Beispiel im Kloster Wienhausen erhalten. Eine dendrochronologische Untersuchung deutet auf die Verwendung von Holz aus dem Hamburger Raum und auf einen Gebrauch ab etwa 1515 (Prof. Peter Klein).

BV002539476
Zum Objekt: Münchner Jahrbuch der bildenden Kunst, 3. Folge, Bd. 71, München 2020, S. 224 f., Abb. Abb. 8, S. 225

BV002596995
Zum Objekt: Jahresbericht Bayerisches Nationalmuseum München 2019-2021, Frank Matthias Kammel (Hrsg.), München 2023, S. 76 S. 208

Taxonomy

Malerei - Gemälde

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