Collection
Faschingskopfbedeckung aus Silberlamé mit Paillettenbesatz
- Artist
- Hersteller: Ina Böckler, Herstellung: Hutwerkstatt Ina Böckler
- Locality
- München
- Date
- um 1925/1930
- Material
- Oberstoff: Seide, Lamégewebe; Futterstoff: Seide; Band (Blassgrün): Seide, Taft; Pailletten:
- Dimensions
- H. 24,0 cm, B. 17,5 cm, T. 24,0 cm
- Location
- Bayerisches Nationalmuseum (not on display)
- Inventory Number
- 2022/78
- Relation
- –
- Acquisition
- Geschenk 2022, Hutwerkstatt Ina Böckler, München
Diese kappenartige, enganliegende Kopfbedeckung besteht aus Lamégewebe. Das plissierte und in Wellen gelegte Obermaterial wurde aus Keilen zusammengesetzt. Die Kappe ist teilweise mit Pailletten besetzt, die in Streifen, also nicht vollflächig, aufgenäht wurden. An einer beschädigten Stelle im Obermaterial guckt das weiße Zwischenfutter hervor, vermutlich bestehend aus Baumwollgewebe.
Leicht abseits der oberen Mitte der Kappe findet sich eine gelb gefütterte Schlaufe als Akzent, ebenfalls paillettenbesetzt. Sie wurde mit Sparteriegewebe verstärkt und sollte wohl plastisch aufstehen und mehr als Rolle oder Reif fungieren.
Auf einer Seite endet der Keil in einem weichen Bommel, die andere Seite verläuft als Kinnband auf in einer Schlaufe aus blassgrünem Seidenband, die festgenäht sowie mithilfe einer Stecknadel festgesteckt wurde.
Ein blauer Faden verläuft entlang einiger äußerer Nähte und hat sich einmal schräg über dem Kopfteil verfangen. Er stammt eventuell aus einer späteren Zeit und Umarbeitungsphase.
Das Innenfutter aus gelblichem Seidengewebe besteht aus einem runden Mittelteil, das gerafft wurde, sowohl im Stoff als auch mit einem schwarzen Band, das durch den runden Teil gezogen und seitlich zu einer kleinen Schleife gebunden wurde. So konnte die Kappe eventuell nachträglich enger gezogen werden. Zwei Nähte führen von diesem Mittelstück nach außen; sie sind diagonal verarbeitet. Ein kursiver, größerer Schriftzug ist in das Innenfutter mit schwarzem Faden eingestickt worden: Narrenhaus Böckler München.
Es ist davon auszugehen, dass die Kappe umgeändert wurde. Ursprünglich eventuell als Frauenkappe gedacht, könnte sie nachträglich verkleinert und zu einer Kinderkappe umfunktioniert worden sein. Die verschiedenen Fäden sowie die zusätzliche Naht an einer Seite lassen darauf schließen.
Taxonomy
Hut