Collection
Schnürmieder mit gemustertem Seidengewebe
- Artist
- –
- Locality
- Bayern
- Date
- Mieder: zwischen 1790 und 1800; Seidengewebe: zwischen 1720 und 1729
- Material
- Oberstoff: Seide; Futterstoff (Rückenteil): Hanf (?); Futterstoff (Vorderseite): Fasergemisch aus Flachs und Baumwolle; Einfassband: Seide;
- Dimensions
- Mieder: U. mit Wulst 80,5 cm, Vordere L. (Schulter bis Taille) 42,5 cm, Hintere L. 44,0 cm
- Location
- Bayerisches Nationalmuseum (not on display)
- Inventory Number
- 2022/83
- Relation
- –
- Acquisition
- Ankauf 2022
Das kurze Mieder mit schmalen Schulterträgern besteht aus einem schmalen Rückenteil, zwei schmalen Seiten- und zwei breiten Vorderteilen. Im Inneren wurden zwischen zwei Leinenschichten Fischbeinstäbe in lockerer Anordnung läng, quer und diagonal eingenäht. Die Oberkante und die Taillenlinie des Mieders wurden mit hellem Rauleder benäht, auch die zehn seitlichen Schoßteile sind damit umkleidet, die drei in der hinteren Mitte von hinten damit bezogen. Als Vorderteilfutter dientrot-naturfarben-gestreiftes Leinengewebe. Außen ist das Mieder mit einem gemusterten Seidenlamé aus den 1720er-Jahren vermutlich in Zweitverwendung bezogen, der ein Spitzenmuster in Weiß, Hellgrün, Grün, Gelb und Hellblau auf ehemals leuchtend rosafarbenem Grund aufweist. Die Nähte sind mit Silberborten besetzt, die Kanten mit rosafarbenem Seidenband eingefasst. Zudem waren je sieben silberne Schnürhaken seitlich befestigt, von denen einer fehlt. Der eigentliche Verschluss aus drei Messinghaken und -ösen sitzt an der vorderen Mitte, links von einer Verschlusslasche verdeckt. Der an der rechten Vorderkante oben hervorstehende Verstärkungsstab kann am linken Vorderteil eingeführt werden. Auf den seitlichen Schoßteilen ist links und rechts je ein hornförmiges Hüftkissen aus geometrische gemustertem Leinengewebe aufgenäht.
Taxonomy
Kleidung [Bekleidung, Kostüm] - Mieder