Collection

Elefant mit zwei Reitern aus dem Gefolge des hl. Königs Kaspar (Krippenfigur)

Artist
Johann d. Ä. Giner, Johann Nepomuk Alois Giner
Locality
Thaur
Date
18. Jh./19. Jh.
Material
Holz, gefasst
Dimensions
H. 25,5 cm, B. 7,0 cm, T. 19,0 cm
Location
Bayerisches Nationalmuseum (not on display)
Inventory Number
2022/81.10
Relation
Acquisition
Geschenk 2022, Privatbesitz

Krippenfigur: Schreitender Elefant aus dem Gefolge des hl. Königs Kaspar. Das Tier besitzt relativ kleine Ohren, einen sehr langen Rüssel mit einer großen, tellerförmig ausgebildeten Rüsselspitze und einen langen, fleischigen Schwanz. Auf seinem Rücken trägt der Elefant einen bräunlichen Turm mit oktogonaler Grundfläche. Am Übergang vom Hinterkopf zum Rücken sitzt einer der beiden Reiter. Dieser ist lose und nur auf den Elefanten gesteckt. Seine Bewaffnung ist ein in Richtung des Tiers weisender, kurzer (Wurf-)Speer mit überproportional großer Spitze. Die zweite Reitfigur ragt aus einer am vorderseitigen oberen Ende des Turms angebrachten Öffnung heraus. Er hält in seiner rechten Hand einen unbekannten Gegenstand (abgebrochen). Mit seiner linken Hand weist er in der Art einer Richtungsanzeige in die Ferne. Beide Reiter tragen kurze Mäntel, antik wirkende, goldene Harnische und eine dunkle Kappe mit umlaufendem, goldfarbenem Besatz in der Art einer geschlossenen Krone. Der Elefant ist mit einem einfachen, schwarzen Zaum gezäumt. Der an die Anatomie des Elefanten angepasste Turm steht auf einer schmalen Satteldecke, die um den gesamten Bauch umläuft. Gleiches gilt für den mit einer goldfarbenen Schließe versehnen Haltegurt des Turms. Die acht Außenflächen des Turms sind mit näherungsweise symmetrischen Paaren an reliefierten Punkten versehen, was als Hinweis auf die traditionelle nordafrikanische Lehmarchitektur mit ihren über die Außenhaut weisenden Geschoßtragbalken zu verstehen ist (vgl. bsp. Sankore-Moschee in Timbuktu). Die vertikale Orientierung des Gebäudes wird durch zwei rote Horizontalbänder unterbrochen. Die Figur kann abgenommen werden und in ein unmittelbar daneben befindliches Loch gesteckt werden. Kommentar: Die Geste des Reiters im Turm könnte darauf verweisen, dass dieser in Richtung des wegweisenden Sterns von Bethlehem zeigt und damit den Hl. Drei Königen den Weg weist.

BV035716284
Zum Künstler: Josef Ringler, Das Thaurer Künstlergeschlecht der Giner, in: Tiroler Heimatblätter 15.1937, Heft 3, S. 65-74, Innsbruck 1937

BV000889455
Gerhard Bogner, Die Barockkrippen in Bayern. Zweihundert Jahre wahre Lebensfreude Fenster zur anderen Welt, Lindenberg im Allgäu 2007

BV046328016
Zum Objekt: Johannes M. Vilanek, Die Passionskrippe von Johann Nepomuk Giner in Thaur, in: Der Schlern 93.2019, Heft 12, S. 38-59, Bozen 2019

BV047959483
Johannes M. Vilanek, Der Hausaltar mit dem hl. Romedius von Johann Nepomuk Giner (um 1795), in: Der Schlern 96.2022, Heft 3, S. 65-77, Bozen 2022

Taxonomy

Krippe - Tierfigur (Krippe)

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