Collection

Anhänger mit schreitendem Löwen der Pfalzgräfin Katharina Sophia von Pfalz-Zweibrücken-Vohenstrauß-Parkstein (1561-1608)

Artist
Locality
München (?)
Date
4. Viertel 16. Jahrhundert
Material
Gold, gegossen, punziert, gebogen, Email (transluzid), Email (opak), Diamanten (9 Stück), Tafelschliff, Perlen (3 Stück)
Dimensions
H. 8,4 cm, B. 5,1 cm
Location
Bayerisches Nationalmuseum (not on display)
Inventory Number
T 4182
Relation
Acquisition

Auf dem zierlichen, aus C-Schwüngen gebildeten Schweifwerkpodest des Kleinods schreitet ein majestätischer Löwe, der eine Tatze erhoben und die spitzen weißen Zähne gefletscht hat. Der Körper ist mit hellbraunem "email en ronde bosse", dem besonders kompliziert herzustellenden Körperemail, versehen, die Krallen sind schwarz emailliert. Leib und Beine sind mit acht Tafeldiamanten ausgefasst, die der Körperform angepasst sind. Als zusätzliches Highlight wurde mittig auf das Podest ein mit blauer Folie unterlegter großer Tafeldiamant aufgesetzt. Dessen kunstvolle, emaillierte Kastenfassung ist ein Schmuckstück für sich. Drei angehängte Perlen aus bayerischen Flüssen vervollständigen das Bild. Solche aufwendig emaillierten und oft mit Edelsteinen besetzten Anhänger waren in der Renaissance beim Adel unverzichtbare Accessoires und wurden von Männern wie Frauen getragen. Besonders beliebt waren Darstellungen edler Tiere, die mitunter - wie dieser Löwe - auf die Stellung der Träger Bezug nehmen. Der Pfälzer Löwe als ältester Bestandteil des Pfälzischen Wappens steht hier als Symbol für die Pfalzgräfinnenwürde der Besitzerin, Katharina Sophia, geborene Herzogin von Liegnitz-Brieg (1561-1608). Sie wurde als Gemahlin des Friedrich von Pfalz-Zweibrücken-Vohenstrauß-Parkstein (1557-1597) in der Familiengruft in Lauingen mit diesem Kleinod beigesetzt. Zwei ähnlich gestaltete Schmuckstücke mit Pfälzischem Löwen haben sich im Grünen Gewölbe Dresden und in der Schatzkammer der Residenz München erhalten./Wandinger, Barbara, 2022.04.20

BV013593212
Zum Objekt: Mus.-Kat. Karl August Bierdimpfl, Die Funde aus der Fürstengruft zu Lauingen im Bayerischen Nationalmuseum, München 1881, S. 53, Kat.-Nr. 52

BV003248087
Zum Objekt: Karen Stolleis, Die Gewänder aus der Lauinger Fürstengruft. Mit einem Beitrag über die Schmuckstücke von Irmtraud Himmelheber (Forschungshefte 3, herausgegeben vom Bayerischen Nationalmuseum München), Bayerisches Nationalmuseum (Hrsg.), München u. Berlin 1977, S. 130 f., Abb. 102, Kat.-Nr. 78

BV021682810
Zum Objekt: Das Bayerische Nationalmuseum 1855-2005. 150 Jahre Sammeln, Forschen, Ausstellen, Renate Eikelmann, Ingolf Bauer, Birgitta Heid, Lorenz Seelig (Hrsg.), München 2006, S. 735, Abb. Taf. 31

BV039731457
Zum Objekt: Dissertation, Ludwig-Maximilians-Universität München, 2010, Barbara Six, Denkmal und Dynastie. König Maximilian II. auf dem Weg zu einem Bayerischen Nationalmuseum (Miscellanea Bavarica Monacensia Bd. 185), Michael Stephan, Ferdinand Kramer (Hrsg.), München 2012, S. 451-578 (Anhang)

BV045260702
Zum Objekt: Ausst.-Kat. Im Glanz edler Steine. Die Wittelsbacher und ihre Juwelen, München 2018, Abb. S. 102

Taxonomy

Anhänger (Frauen)

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