Collection

Damenkleid (Robe à la francaise)

Artist
Locality
Date
zwischen 1760 und 1770
Material
Seide, Chiné à la branche, gewebt, genäht
Dimensions
Location
Bayerisches Nationalmuseum (not on display)
Inventory Number
97/46.1-2
Relation
Acquisition
Ankauf 1997

Das aus Robe und Manteau bestehende Kleid ist aus Taftseide mit einem Muster aus rosafarbenen Streifen und kleinformatigem Chiné à la branche-Muster auf cremefarbenem Grund gearbeitet. Der Schnitt entspricht dem Typ der Robe à la francaise mit tiefen Falten im Rücken und weitem Décolleté. Aus 6 Bahnen der Seide gearbeitet (die Webkanten sind auf der Innenseite sichtbar) ist das Gewand in der Taille vorn in zahlreiche kleine Falten gelegt. Die Verschlußpasse ist seitlich jeweils unter den mit Rüschen besetzten Kanten angesetzt; sie ist in der Mitte mit 12 Knöpfen (Posamenterie in Creme und Rosa über Holzkern) und Knopflöchern zu schließen./Borkopp, Dr. Birgitt, 1997.08.01
Als Besatz trägt der Manteau auf seiner ganzen Länge eine in Falten aufgelegte Rüsche auf der gesamten Länge der Vorderseite; ihre Säume sind gebogt ausgeschnitten (pinked). Die Rüsche ist mit einer in ihrer Mitte verlaufenden Naht befestigt und nicht (mehr?) wattiert. Der Halsausschnitt und der obere Abschluß der Engageantes sind mit schmalen Rüschen besetzt./Borkopp, Dr. Birgitt, 1997.08.01
Die Ärmel sind schmal, ca. ellbogenlang und mit tiefen, zweilagigen Volants geziert (mit keilförmiger Erweiterung nach innen). Hier wurde die Seide quer zur Webrichtung verarbeitet. Der leichten Taftseide entsprechend, ist das Kleid weitgehend ohne Beschwerungen oder Aussteifungen gearbeitet: Nur die Vorderseite des Gewandes samt der Verschlußpasse und den Ärmeln ist mit Leinen gefüttert. Der Rücken ist nur teilweise gefüttert; am Halsausschnitt wie in der Rückenmitte konnte seine Weite mit Hilfe eingezogener Leinenbänder reguliert werden. Der Saum ist sehr schmal und weder gefüttert noch mit einem Besatz versehen./Borkopp, Dr. Birgitt, 1997.08.01
Der Rock wurde über Paniers getragen, die die Hüften betonten; er ist aus fünf Bahnen gearbeitet und hat seitliche Eingriffe (mit Leinenstreifen eingefaßt) für Taschen, die an einem Gürtel unter dem Rock getragen oder in die Paniers eingearbeitet sein konnten. Die Saumlänge erweitert sich hinten zu einer kleinen Schleppe. Auf der Vorderseite ist dem Rock eine (29 cm) breite, nach unten offen fallende Rüsche aufgesetzt; darunter sitzt eine schmalere (11 cm), mit einer mittig geführten Naht aufgesetzte Rüsche./Borkopp, Dr. Birgitt, 1997.08.01
Das Muster der Seide zeigt Streifen von gleicher Breite in hellem Rosa, jeweils mit dunkelrotem Faden konturiert. Dazwischen liegen Streifen unterschiedlicher Breite mit Chiné-Musterung in den Farben rosa, dunkelrot, grün, gelb und violett; sie zeigen abwechselnd eine schmale Blütenranke, kleine Blüten mit Blättchen in versetzten Reihen, Reihen von einzelnen kleinen Bouquets./Borkopp, Dr. Birgitt, 1997.08.01

BV011094734
Zum Objekt: Johannes Pietsch, On different Types of Women's Dresses in France in the Louis XVI Period, in: Fashion Theory: The Journal of Dress, Body and Culture Folge September, Bloomsbury Journals Bloomsbury Publishing Plc (Hrsg.), London 2013, S. 395-416, Abb. 1

Taxonomy

Kleid

More Objects