Collection

Pollengarnitur (Tablett mit Kännchen für Wein und Wasser)

Artist
Anton Simon Lang
Locality
Dillingen a.d. Donau
Date
um 1725
Material
Silber, getrieben, gegossen, ziseliert, punziert, vergoldet (teilweise)
Dimensions
93/204.1 (Tablett): H. 2,4 cm, B. 42,3 cm, T. 30,6 cm; 93/204.2 (Weinkännchen): H. 15,2 cm, B. 11,9 cm, Dm. (Fuß) 6,6 cm; 93/204.3 (Wasserkännchen): H. 15,3 cm, B. 11,7 cm, Dm. (Fuß) 6,6 cm, G. 1117 g
Location
Fürstliche Schatzkammer Thurn und Taxis
Inventory Number
93/204.1-3
Relation
Acquisition
Öffentlich-rechtlicher Übertragungsvertrag 1993, Fürst Thurn und Taxis Kunstsammlungen, Regensburg

Die von Anton Simon Lang gefertigte Meßpollengarnitur besteht aus zwei zierlichen Kännchen, die sich auf einem tablettartigen Untersatz, der sogenannten Pelvicula, über Standringen mit dem Christus- und dem Marien-Monogramm erheben. Die beiden Ampullen nehmen zum einen den für die Feier der Eucharistie benötigten Wein, zum anderen das Wasser auf, das dem Meßwein beigemischt wird.
Dementsprechend sind die Gefäße auf dem Deckelrand über dem Ausguß mit ziselierten Buchstaben bezeichnet: Das eine Kännchen zeigt den Buchstaben V für Vinum, das andere den Buchstaben "A" für Aqua.
Die qualitätvolle Garnitur wird durch den kräftig fassonierten Grundriß des Tabletts und der Kännchen bestimmt; deren Korpus zeigt den für den Régence-Stil charakteristischen Wechsel von planen und kurvig-geschweiften Flächen. Die Bewegtheit der Grundform wird von dem kunstvoll ausgeführten Laub- und Bandelwerkdekor aufgenommen. Markante Akzente setzen plastische Muscheln, die sich einerseits als Daumenrast der Kännchen, andererseits als Zierelemente in den Diagonalen des Tabletts finden. Zudem werden die Griffe der Kännchen durch Puttenköpfchen, die schnabelartigen Ausgüsse am Ansatz durch weibliche Maskarons betont. Zur Differenzierung der Oberfläche und ihrer Ornamentik trägt nicht zuletzt die partielle Vergoldung bei. Ob die aus der Abtei Neresheim stammenden Meßkännchen ursprünglich mit den beiden Altarglöckchen Kat.-Nr. __ ein Emsemble bildeten, läßt sich an Hand der historischen Inventare nicht entscheiden. Zumindest ist die Ausführung der Pollengarnitur, die dem unmittelbaren Gebrauch durch den das Meßopfer feiernden Priester diente, anspruchsvoller als die der vergleichsweise einfachen Zimbeln.

BV004394787
Zu den Marken: Kat. Der Goldschmiede Merkzeichen. Deutschland D - M, Bd. 2, Frankfurt am Main 1923, S. 19, Kat.-Nr. 1644, 1646

BV012190176
Zum Objekt: Mus-Kat. Thurn und Taxis Museum Regensburg. Höfische Kunst und Kultur, Reinhold Baumstark (Hrsg.), München 1998, S. 160-161, Abb. S. 160, Kat.-Nr. 100

Collection

Sammlung Thurn und Taxis

Taxonomy

Kanne, Tablett

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