Sammlung
Faltfächer
- Künstler/in
- –
- Entstehung
- Deutschland
- Datierung
- Blatt: um 1750; Stäbe: um 1770/1780
- Material
- Stäbe: Elfenbein, geschnitzt, gesägt, versilbert und vergoldet; Blatt: Deckfarben auf Velinpapier
- Maße
- L. 29,7 cm, B. 53
- Standort
- Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
- Inventarnummer
- R 6105
- Bezug
- –
- Zugang
- –
Auf den Deckstäben Putten mit einem Bildnismedaillon, ein Mädchen mit Blumengirlande und eine Urne, mit Perlmutt hinterlegt. Von den übrigen Stäben jeder zweite mit versilberten und in verschiedenen Farbtönen vergoldeten Blumen- und Musikinstrumentengruppen im Medaillonrahmen. Auf dem Fächerblatt drei Paare in Watteau-Kostümen und am rechten Bildrand eines in bäuerlichen Kleidern - der Mann einen Dudelsack spielend. In der Bildmitte steht sich ein Paar zum Tanz gegenüber, die graziös, er fast übertrieben ungelenk. Die beiden weiteren Paare sitzen links auf kleinen Hügeln, das eine schaut den Tanzenden zu, das andere scheint sich ebenfalls zum Tanzen erheben zu wollen. Zwischen den Tänzern is der Blick auf eine zart gemalte Wasserlandschaft mit einem Boot freigegeben, rechts im Hintergrund ein Bauernhaus, links ein Weg mit Fußgängern in der Ferne und eine kleine Gruppe von Kühen. Eine sehr schmale goldgemalte Ranke umrandet das Blatt seitlich und oben. Die Ausführung der Malerei in Grün-camaïeu - nur das Inkarnat der Personen hebt sich davon ab - ist mit den grünen Watteau-Figuren der Meißner Porzellanmalerei in Verbindung zu bringen. Ein 1745, 1764 und 1765 vom Dresdner in denen nur das Inkarnat und einige Attribute andersfarbige Akzente setzen, dekoriert worden. Bis Ende der sechziger Jahre des 18. Jahrhunderts waren die kupfergrünen Figuren in der Meißner Porzellanmalerei sehr beliebt. Es ist anzunehmen, daß der Maler des Fächerblattes unter den Besten der Meißner Porzellanmaler oder Hausmaler zu suchen ist. Rückseite undekoriert bis auf eine zarte Goldranke am oberen Rand.
Systematik
Kleidung [Bekleidung, Kostüm] - Accessoire - Fächer