Sammlung

Faltfächer

Künstler/in
Entstehung
Frankreich
Datierung
um 1780
Material
Stäbe: Elfenbein, gesägt, geschnitzt, versilbert, vergoldet; Dorn: Bergkristall, geschliffen; Blatt (doppelt): Seide, bemalt, Pailletten, aufgenäht, Goldfäden
Maße
L. 27,5 cm, B. (aufgeklappt) (ca.) 46 cm
Standort
Bayerisches Nationalmuseum (Saal 87)
Inventarnummer
R 6094
Bezug
Zugang
Ankauf 1868

Auf den mit farbigem Glanzpapier hinterlegten Deckstäben ein Herr vor gesägtem Gittergrund im Kartuscherahmen; auf den übrigen Stäben - durch den Stababstand weit auseinandergezogen - ein sitzendes Paar von einer Gitterwerkkartusche gerahmt, in seitlichen Kartuschen Urnen, die übrigen Stäbe nur mit Gitterwerk. Auf dem Blatt sind drei paillettengerahmte trapezförmige Bildfelder mit kleinen Szenen ausgemalt: in der Mitte in einer Landschaft ein musizierendes Trio, zwei Damen mit Laute bzw. Notenbuch und ein Herr mit Flöte, im linken Bildfeld ein Herr, der sein Pendant im rechten Bildfeld, eine Dame in einer Lanschaft sitzend, durch ein Teleskop betrachtet. Das häufige Motiv auf den Seitenfeldern der Rokokofächer: ein Herr auf der einen Seite mit Blickkontakt zu einer Dame auf der anderen Seite, ist hier ebenso ironisch wie zeitgemäß wieder aufgenommen. Teleskope waren in einer Zeit, in der alle Welt von Stand in Naturwissenschaften zu dilettieren begonnen hatte, zum modischen Accessoire geworden. Ranken mit aufgenähtem Goldfaden und Pailletten füllen die Zwischenräume der Bildfelder, eine gemalte vergoldete Blumenranke rahmt das Blatt. Auf der Rückseite ebenfalls eine Einteilung in drei Bildfelder, die mit Blumenvignetten geschmückt sind.

BV000669153
Zum Objekt: Ausst.-Kat. Bayerisches Nationalmuseum, 26. Juni 1987 - 04. Oktober 1987: Fächer. Kunst und Mode aus fünf Jahrhunderten ; aus den Sammlungen des Bayerischen Nationalmuseums und des Münchner Stadtmuseums, Bayerisches Nationalmuseum (Hrsg.), München 1987, Abb. S. 123, Kat.-Nr. 44

Systematik

Kleidung [Bekleidung, Kostüm] - Accessoire - Fächer

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