Sammlung

Runde Dose mit großem Brillant in der Mitte des Deckels und Umschrift

Künstler/in
Entstehung
Genf (?), Schweiz
Datierung
1816
Material
Schildpatt, Gold (innen), Brillanten (2)
Maße
H. 3 cm, Dm. 9,2 cm
Standort
Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
Inventarnummer
R 6227
Bezug
Zugang

Die runde flache Schildpattdose ist mit einer schmalen Goldeinfassung versehen; auch das Innere ist mit Gold ausgekleidet. Der Zargendeckel trägt im Zentrum einen großen Brillanten, der von der in Gold ausgeführten Umschrift „Le 12 Octobre 1816“ in Kursivschrift umzogen wird. Am äußeren Deckekand verläuft eine zweite Inschrift in gleicher Technik und gleicher Schrift mit den Namen der Kinder König Max I. Josephs von Bayern (1756-1825) in französischer Form. Als Zäsur ist hinter den Namen des jüngsten Kindes ein Punktin Form eines kleinen Brillanten gesetzt: „Louis Auguste Charlotte Charles Elise Amelie Sophie Marie Louise Caroline“ (Ludwig I., 1786-1868, als König von Bayern regierend 1825-1848; Auguste Amalie Ludovica, 1788-1851, vermählt 1806 mit Eugen Beauharnais, seit 1817 Herzog von Leuchtenberg und Fürst von Eichstätt; Charlotte Auguste, 1792-1873, vermählt 1808 mit dem späteren König Wilhelm I. von Württemberg, 1816 mit Franz I., Kaiser von Österreich; Karl, 1795-1875; Elisabeth Ludovika, 1801-1873, vermählt 1823 mit dem späteren König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen; Amalie Auguste, 1801-1877, vermählt 1822 mit dem späteren König Johann I. von Sachsen; Sophie Friederike Dorothee Wilhelmine, 1805-1872, vermählt 1824 mit Erzherzog Franz Karl Johann; Maria Anna Leopoldine, 1805-1877, vermählt 1833 mit dem späteren König Friedrich August II. von Sachsen; Ludovika Wilhelmine, 1808-1892, vermählt 1828 mit Maximilian Herzog m Bayern; Maximiliane Josepha Karoline, 1810-1821). Die in der Inschrift genannten Kinder schenkten ihrem Vater die Dose aus Anlass seines Namenstages am 12. Oktober 1816. Die Marken der Dose lassen sich nicht exakt bestimmen. Da sie französischen Punzen ähneln, ohne ihnen genau zu entsprechen (eine der Marken kommt dem zwischen 1809 und 1819 für Goldobjekte verwendeten Pariser Kontrollstempel R3 6572 nahe), ist die Dose wohlin der Schweiz - vermutlich in Genf - entstanden: dort wurden damals oft französische Goldstempel imitiert. Das hohe Qualitätsniveau der technisch perfekt gearbeiteten Schweizer Erzeugnisse zeigt sich auch in der König Max I. Joseph geschenkten Dose, die insbesondere durch die elegante Goldschrift auf dem dunkelbraunen Schildpattgrund besticht.

BV005220138
Zum Objekt: Mus.-Kat. Denkmale und Erinnerungen des Hauses Wittelsbach im Bayerischen Nationalmuseum (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; Bd. 11), Kgl. Direktion Bayerisches Nationalmuseum (Hrsg.), München 1909, S. 157, Kat.-Nr. 1701

BV013717628
Zum Objekt: Ausst.-Kat. Schloß Weesenstein/Sachsen, 3.5.-28.10.2001: König Johann von Sachsen. Zwischen zwei Welten, Halle an der Saale, 2001

Systematik

Behältnis [Behälter] - Büchsen (Dosen) - Dose

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