Sammlung

Der Frühling (Tapisserie)

Künstler/in
Joseph Chédeville, Münchner Gobelinmanufaktur
Entstehung
München
Datierung
1770-1774
Material
gewirkt
Maße
H. 426 cm, B. 445 cm
Standort
Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
Inventarnummer
T 3949
Bezug
Zugang
Überweisung 1858, Aus den Königlichen Sammlungen des Hauses Wittelsbach

Der Frühling (aus einer Jahreszeitenfolge). Links im Mittelgrund steht das eherne Standbild der Göttin Flora auf einer hohen, ringsum mit einem Reliefband verzierten und mit Blumengewinden und Widderköpfen geschmückten Säulentrommel. Rechts davor breiten drei junge Römerinnen Blumen aus einem Tuch auf einem Altar aus. In der linken Teppichecke lagert eine Frau auf einer Terrainerhebung, eine andere eilt mit einem Blumenkorb an ihr vorbei. Am Boden vor dem Altar setzt ein Putto einem anderen einen Kranz auf den Kopf, im Vordergrund rechts sind zwei Frauen mit zwei anderen Putten damit beschäftigt, Blumengirlanden zu flechten. Im Hintergrund der Festzug des Frühlings in den Wolken rechts der Olymp mit Athene und Juno zwischen Genien, links Helios mit seinem Gespann. Leuchtende Lokalfarben, vor allem ein Purpurrot im Gewand der Frauenfigur in der linken Teppichecke, ein Ultramarin im Kleid einer der Opfernden, ein Spangrün in der Bronzefigur Floras, ein Rostbraun aus Violett in Architektur und Terrainerhebungen. Dazwischen lichtes Gelb und Grauweiß. Die Bordüre besteht aus einem breiten, bronzierten Rahmen in Form einer kassettierten Hohlkehle mit Kartuschen in den Ecken und in den Streifenmitten. Darin hängen Frucht- und Blumenbündel an schmalen, weißen Bändern. Die Eckkartuschen enthalten die vier Elemente, die obere das bayerische Wappen, die untere einen Fruchtstrauß, die beiden in der Mitte der Seitenrahmen je einen Löwenkopf mit Griff. H: 4,26, Br: 4,45 m. Vgl. M. Mayer, Wandteppichfabriken p. 73 u. 116. Aus der II. Münchener Wandteppichfabrik von Chedeville am 14.02.1770 angefangen und 1774 vollendet. Der Entwurf von Christian Wink. Bezeichnet: Christ. Wink pinxit 1770. Das Gemälde in der Münchener Residenz. Die beiden Teppiche "der Sommer" und "Winter" der gleichen Folge ebenfalls in der Residenz. Einen Teil der Kartons für die Bordüre lieferte im Juli 1770 der Maler Joseph Zachenberger.
Civilliste. Aus der Herzog Maxburg

Systematik

Teppich - Tapisserie

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