Sammlung

Leinenhemd Kurfürst Carl Theodors

Künstler/in
I. R. Kurz
Entstehung
Mannheim
Datierung
1792
Material
Leinen
Maße
Hemd: H. 137 cm; Ärmel: L. 55 cm
Standort
Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
Inventarnummer
T 4821
Bezug
Zugang
Erworben 1896 als Geschenk des Majors und Kammerjunkers Karl Ritter von Rogister, München

Obwohl Karl Theodor ab 1778 in München residierte, war er in der Pfalz noch immer sehr beliebt. Von dem Weber I. R. Kurz aus Mannheim erhielt er das feine Nachthemd zum Geschenk. Es ist in einer besonders komplizierten Webtechnik hergestellt, besitzt es doch keine einzige Naht, sondern wurde mit allen Bestandteilen in Form gewebt. In das Rückenteil ist unter dem durch Kurhut sowie Lorbeer- und Palmzweig ausgezeichneten Monogramm „CT“ eine Inschrift eingearbeitet. Die hervorgehobenen Großbuchstaben ergeben zusammengezählt die Jahreszahl 1792 für das 50-jährige Ehejubiläum des Kurfürstenpaares und das 50. Regierungsjahr von Karl Theodor. Das Huldigungsgedicht zeigt die Ergebenheit des Mannheimer Webers und wirbt dabei zugleich für ihn und seine Handwerkskunst. Denn Fürstengeschenke wurden öffentlich ausgestellt und waren damit für viele Menschen sichtbar. Vielleicht war der Glückwunsch an das Paar sogar eine versteckte Kritik daran, dass Karl Theodor und seine Gemahlin schon lange getrennt lebten. Ein solch außergewöhnliches Hemd war das passende Geschenk für den wissenschafts- und technikbegeisterten Kurfürsten. Aber er hat es wohl nie getragen. Es diente eher als eine Art Kunstkammerobjekt.

BV038788412
Zum Objekt: Ausst.-Kat. Städtisches Reiss-Museum, 1999, Mannheim: Lebenslust und Frömmigkeit. Kurfürst Carl Theodor (1724 - 1799) zwischen Barock und Aufklärung (Publikationen des Reiss-Museums Mannheim ; 1,2), Regensburg 1999, S. 144-146, Abb. S. 145

BV049807170
Zum Objekt: Bernhard Graf, Kurfürst Carl Theodor von Pfalz-Bayern. Musiker, Mäzen und Reformer, Regensburg 2024, S. 213, Abb. Abb. 86, S. 213

Systematik

Kleidung [Bekleidung, Kostüm] - Hemd

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