Sammlung

Globusuhr, Himmelsglobus mit Zifferblatt am Nordpol

Künstler/in
Entstehung
Deutschland
Datierung
4. Viertel 16. Jh.; Werk: 1800/1930
Material
Messing, vergoldet; Zifferblatt: Silber, Email; Werk: Eisen, Messing
Maße
H. 28,0 cm, Dm. (Fuß) 18,3 cm
Standort
Kunst- und Wunderkammer Burg Trausnitz
Inventarnummer
65/122
Bezug
Zugang
Überweisung 1965, Freistaat Bayern. Gemäß der Vereinbarung vom 06.12.1960 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Freistaat Bayern. Von der Treuhandverwaltung für Kulturgut übernommen vom Central Collecting Point München aus der Vermögenseinziehung Hermann Göring.

Globusuhr. Uhrwerkangetriebener Himmelsglobus mit Zifferblatt am Nordpol, zur Anzeige der Uhrzeit (Große Uhr 1-24, Italienische Uhr 2 x I - XII, angezeigt durch Figur des Vogel Greif auf Meridianring; Kleine Uhr 1-24 mit separatem Zeiger), der Monate und der Mondphasen auf großem Zifferblatt. An Seiten zwei kleine Zifferblätter zur händischen Einstellung der Wochentage. Ekliptik mit kleinen quadratischen Öffnungen, wohl zum Einstecken eines (verlorenen) Sonnensymbols. Am Südpol Vierkantstab mit Schraube und Zahnrad zum händischen Einstellen des Globus bzw. der Indikationen. Zwei Vierkantstäbe zum Aufziehen. Reicher und fein gearbeiteter ornamentaler gravierter Dekor auf allen Elementen. Ungeachtet späterer Reparaturen sind die wesentlichen Teile der Globusuhr in einer Werkstatt entstanden. Das Werk scheint ein Pasticcio des 19. oder 20. Jahrhunderts zu sein, wohl unter Verwendung älterer Teile.

BV019631645
Zum Objekt: Mus.-Kat. Kunst- und Wunderkammer Burg Trausnitz. Rundgang durch die Kunst- und Wunderkammer, Renate Eikelmann (Hrsg.), München 2004, S. 113, Kat.-Nr. IV.23/2

BV046344469
Zur Provenienz: Forschungsverbund Provenienzforschung Bayern, Tätigkeitsbericht 2016/2017, Alfred Grimm (Hrsg.), München 2017, S. 94

BV049023112
Zum Objekt: Inwentarz spuścizny księcia Jana Fryderyka z 1600 roku / Inventar des Nachlasses Herzog Johann Friedrichs aus dem Jahr 1600, Marcin Majewski (Hrsg.), Stettin 2022, Abb. Tafel VII

Befund

Auf der Unterseite des Zifferblattes ins Messing gestochen "5", daneben links ohne Lesezusammenhang "c". Im Inneren der Zifferblattdose mit Tremolierstrich ausgeführte Markierung in Form eines "H". Auf dem Äquatorring eingeritzte Initialen "K (?) R", links und rechts davon wohl Ornamente, eventuell aber auch weitere Buchstaben in Form eines "L", also eventuelle Lesart "L K (?) R [.] L". Die laut Karten der Datenbank zum Central Collecting Point auf der Unterseite der Uhr befindliche Etikette "N 24" nicht mehr vorhanden. Die vom Central Collecting Point und der Treuhandverwaltung für Kulturgut angegebene "Identifying Mark" "64" gehört zum Türklopfer unter derselben Münchner Nummer und wurde daher auch nicht am Globus gefunden. Auf der Unterseite des Fußes handschriftlich in schwarzer Farbe "65/122" (Inventarnummer des Bayerischen Nationalmuseums).

Forschung

Die Datenbanken zum Central Collecting Point sowie zur 'Sammlung Göring' geben einen auf Walter Andreas Hofers Aussage beruhenden "Altbesitz" bzw. Erwerb vor Kriegsbeginn als Vorprovenienz an. Da die Angaben zugleich aber auch für den auf den Karteikarten mit derselben Münchner Nummer aufgeführten Türklopfer gelten können, bleibt die Angabe bislang ohne Wert, da auch die Aussage Hofers nicht aufgefunden werden konnte. Bei der in einer Liste genannten "Frau Borck" ("Globus Frau Borck geschenkt Weihnachten 1938") könnte es sich um die Ehefrau von Eldor Borck handeln (zu Frau Borck vgl. BNM Inv.-Nr. 76/20+76/21), doch ist es unklar, ob es sich bei dem Geschenk um die Globusuhr gehandelt hat, da keine weiteren Angaben zu diesem Geschenk auffindbar waren. In einer unbekannten Sammlung die Nummer "N 24". Zu unbekanntem Zeitpunkt im Besitz von "L.K.R.L.". Zu unbekanntem Zeitpunkt aus unbekanntem Eigentum/Besitz in die 'Sammlung Göring'. Aufgrund der Provenienzlücke(n) kann ein NS-verfolgungsbedingter Entzug nicht ausgeschlossen werden./I.v.z.M., 2017

Sammlung

Sammlung Hermann Göring (Metall)

Münchner Nummer

6501/3

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