Sammlung

Bauchiger Henkeltopf mit Ausguß

Künstler/in
Siessl (?), Hafner: Siessl (?)
Entstehung
Pustertal, Südtirol
Datierung
um 1880 (?)
Material
Ton, gedreht, Anguss (beidseitig), Pinseldekor (gespritzt), Verlaufdekor, unglasiert (Boden), glasiert (Wandung, beidseitig), glasiert (Henkel, beidseitig), glasiert (Hals, beidseitig), glasiert (Rand), glasiert (Boden, innen)
Maße
H. 16 cm, Dm. 14 (88% von H), Hohlmaß 1800, G. 799 g
Standort
Bayerisches Nationalmuseum (Saal 130)
Inventarnummer
71/64
Bezug
Zugang
Ankauf 1971

Standboden; Wandung über nach außen abgeschrägter Fußzone eingezogen; bauchiger Gefäßkörper mit stark hängender kaum ausgeprägter Schulter; zylindrische Halszone; Rand nach außen gebogen und gerundet (verkröpfter Rand).
Durch zweiseitiges Eindrücken und leichtes Ausziehen des Randes entstandener breiter Ausguß (gedrückte und gezogene Schnauze).
Zweifach profilierter Bandhenkel unterhalb Halszone angesetzt, leicht nach links verschoben auf unterer Wandung mit leichter Druckmulde angarniert. Am Hals umlaufende Rille. Boden ist nachträglich geglättet. Außen auf Bauch, links unterhalb Schnauze, zwei Abrisse. Innen in gesamter Wandung zahlreiche, großenteils nicht aufgebrochene Ausblühungen.
Außen und innen Anguß mit hellelfenbeinerner Farbwirkung (RAL 1015) und durchsichtiger, teilweise krakeleeartig gesprungener Glasur.
Außen schwarzroter (RAL 3007) und maigrüner verlaufener Spritzdekor (RAL 6010).
Scherbenfarbe im Kern und an der Oberfläche beigerot (RAL 3012).
Brandhärte mittel (Irdenware), Brandführung oxidierend. Paul Stieber äußerte die Vermutung (s. Inventarblatt), daß der Henkeltopf in der Werkstatt von Siessl in St. Lorzenzen gefertigt worden sei. Die deutlich geschwärzte Außenseite des Bodens deutet darauf hin, daß der Topf des öfteren auf einer Herdplatte gestanden haben muß. Insofern könnte die Bezeichnung "kaffeehafele" durchaus berechtigt sein. Ansatz und Form des profilierten Henkels unterscheiden sich von den meisten anderen Stücken, die im BNM aufbewahrt sind.
Der Boden ist nachträglich geglättet.
Herstellungsspuren außen am Bauch, links unterhalb Schnauze: zwei Abrisse; innen in gesamter Wandung: zahlreiche, großenteils nicht aufgebrochene Ausblühungen.
H-gr-Durchm.: 7 (44% von H)
max. Durchm.: 15,5
D. d. Bodens: 10
red. Durchm.: 75%
rel-Sch-Gew.: 44%
Scherb-Farbe: Kern (RAL 3012) beigerot
Oberfläche (RAL 3012) beigerot Brandhärte: mittel
Brandführung: oxidierend
Farbwirkung: (RAL 1015) hellelfenbein
Spritzdekor (RAL 3007) schwarzrot
Spritzdekor (RAL 6017) maigrün Glasurart: durchsichtig (beidseitig)
in sich gefärbt (Deko r)
Zum Foto: Fotograf: Stöckmann, Marianne

BV003231853
Mus.-Kat. Ingolf Bauer, Hafnergeschirr aus Altbayern (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; Bd. 15,1), München Berlin 1976, Abb. 381 S.375/377

Zum Objekt: Paul Stieber, 150 Jahre Hafnergeschirr aus dem Pustertal. Zur Ausstellung im Schloß Bruck in Lienz, Sommer 1965, in: Osttiroler Heimatblätter. Beilage des "Osttiroler Bote" 33. Jg. Heft 6, Osttiroler Bote (Hrsg.), Lienz 1965, S. 1-8, S. 5 2

BV003634525
Zum Objekt: Mus.-Kat. Ingolf Bauer, Hafnergeschirr aus Altbayern (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; Bd. 15,1), 2. Auflage, München 1980, S. 375-377 474 381

BV044715525
Zum Objekt: Kat. Hafnergeschirr aus dem Pustertal. Formen und Dekore des 18. bis 20. Jahrhunderts, NEARCHOS 22, 2017, Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde, Universität Innsbruck Institut für Archäologien (Hrsg.), Dietenheim/Bruneck 2017, S. 373 (mit Abb.), Kat.-Nr. 208

BV044932647
Zum Objekt: Mus.-Kat. Ingolf Bauer, Thomas Schindler, Hafnergeschirr aus Altbayern. Neu bearbeitet und erweitert von Ingolf Bauer (+), zusammengestellt und ergänzt von Thomas Schindler (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; Bd. 15,1)3., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Auflage, Berlin u. München 2018, Kat.-Nr. 494

Sammlung

Sammlung Stieber

Systematik

Gefäß - Topf

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