Sammlung

Weihwasserkessel

Künstler/in
Entstehung
Gmunden?, Oberösterreich
Datierung
um 1820/1830 (?)
Material
Ton, gedreht, Anguss (beidseitig), gerillt, Pinseldekor (gespritzt), Verlaufdekor, eingedellt, unglasiert (Boden), glasiert (Wandung, beidseitig), glasiert (Henkel, beidseitig), glasiert (Hals, beidseitig), glasiert (Rand), glasiert (Boden, innen)
Maße
H. 7,5 (ohne Bügel) 10 (mit Bügel), Dm. 6,5 (87% von H), Hohlmaß 130 (Kessel), G. 101 g
Standort
Bayerisches Nationalmuseum (Saal 130)
Inventarnummer
71/154
Bezug
Zugang
Ankauf 1971

Boden zur Mitte hin aufgewölbt; Wandung über hoher, einfach profilierter gerader Fußzone eingezogen; dickbauchiger Gefäßteil mit tief hängender Schulter; niedriger verkröpfter und außen gerundeter Rand (glatter Rand). Oben auf Rand wulstförmiger und an beiden Enden eingerollter Bügel (randständig) angesetzt, U-förmig und senkrecht nach oben gebogen und glatt verstrichen angarniert. Bauch unterhalb Bügel kräftig eingedellt. Am Boden teilweise nachträglich geglätteten Boden parallele Rillen. Im Bauch und Hals, gegenüber Henkel, langer dünner senkrechter Brennriß. Auf Schulter schmale umlaufende Rille.
Außen und innen vermutlich perlweißer Anguß (RAL 1013) und durchsichtige Glasur mit hellelfenbeinerner Farbwirkung (RAL 1015). Außen gespritzter oder geträufelter und verlaufener Dekor mit maigrüner Farbwirkung (RAL 6017).
Scherbenfarbe im Kern und an der Oberfläche beigerot (RAL 3012).
Brandhärte mittel (Irdenware), Brandführung oxidierend. Dieses kleine zur Grundform Topf gehörende Gefäß diente ursprünglich als Weihwasserkessel. Der fast senkrecht hochgestellte Bügel ermöglicht es, den Kessel zu befestigen. Der Form und Größe nach ist mit einem weiteren im BNM befindlichen Stück nahezu identisch (vgl. mit Inventarnummer 71/221).
Im Innern des Gefäßes haben sich zahlreiche Kalkablagerungen erhalten.
Herstellungsspuren am Boden: parallele Rillen; das Stück wurde mit einem gezwirnten Draht von der stehenden Scheibe abgeschnitten.
Der Boden ist teilweise nachträglich geglättet.
Herstellungsspuren im Bauch und Hals, gegenüber Henkel: langer dünner senkrechter Brennriß.
H-gr-Durchm.: 3,5 (47% von H)
max. Durchm.: 6,5
D. d. Bodens: 4,5
red. Durchm.: 63%
rel-Sch-Gew.: 78%
Scherb-Farbe: Kern (RAL 3012) beigerot
Oberfläche (RAL 3012) beigerot Brandhärte: mittel
Brandführung: oxidierend
Farbwirkung: (RAL 1015) hellelfenbein
Anguß (RAL 1013) perlweiß
Spritzdekor (RAL 6017) maigrün Glasurart: durchsichtig (beidseitig)
in sich gefärbt (Deko r)

BV003231853
Mus.-Kat. Ingolf Bauer, Hafnergeschirr aus Altbayern (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; Bd. 15,1), München Berlin 1976, Abb. 353 S.351

BV003634525
Zum Objekt: Mus.-Kat. Ingolf Bauer, Hafnergeschirr aus Altbayern (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; Bd. 15,1), 2. Auflage, München 1980, S. 351 432 353

BV044932647
Zum Objekt: Mus.-Kat. Ingolf Bauer, Thomas Schindler, Hafnergeschirr aus Altbayern. Neu bearbeitet und erweitert von Ingolf Bauer (+), zusammengestellt und ergänzt von Thomas Schindler (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; Bd. 15,1)3., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Auflage, Berlin u. München 2018, Kat.-Nr. 464

Sammlung

Sammlung Stieber

Systematik

Weihwasserkessel

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