Sammlung

Bauchiger Henkeltopf mit Ausguß

Künstler/in
Entstehung
St. Lorenzen?, Pustertal, Südtirol
Datierung
um 1890 (?)
Material
Ton, gedreht, Anguss (innen), gerillt, Pinseldekor (gespritzt), glasiert (Boden teilweise), glasiert (Wandung, beidseitig), glasiert (Henkel, beidseitig), glasiert (Hals, beidseitig), glasiert (Rand), glasiert (Boden, innen)
Maße
H. 10,5 cm, Dm. 9 (86% von H), Hohlmaß 600, G. 253 g
Standort
Bayerisches Nationalmuseum (Saal 130)
Inventarnummer
71/151
Bezug
Zugang
Ankauf 1971

Boden zur Mitte hin geringfügig aufgewölbt; Wandung über niedriger, einfach profilierter und nach außen zugespitzter Fußzone ansteigend; birnförmig gedrungener Gefäßkörper mit seht steil hängender Schulter; niedrige, nahezu zylindrische und nach oben sich verjüngende Halszone; hoher aufgestellter gerader, oben zugespitzter und außen gerundeter Rand (glatter Rand). Durch zweiseitiges Eindrücken und leichtes Ausziehen von Rand und oberer Halszone enstandener kleiner Ausguß (gedrückte und gezogene Schnauze). Schmaler, einfach profilierter wulstförmiger Henkel auf oberer Schulter und umlaufender Rille angesetzt und ganz unten auf Bauch mit leichter Druckmulde angarniert. Auf Schulter schmale umlaufende Rille. Am nachträglich geglätteten Boden vermutlich fächerartige Rillen. Innen in unterer Wandung kleiner in sich verzweigter Brennriß. Außen und innen in gesamter Wandung einige kleinere aufgebrochene Ausblühungen.
Außen gespritzter grasgrüner (RAL 6010), schilfgrüner (RAL 6013) und kastanienbrauner Pinseldekor (RAL 8015) und Glasur mit stellenweise gelboranger Farbwirkung (RAL 2000). Innen vermutlich perlweißer Anguß (RAL 1013) und durchsichtige Glasur mit hellelfenbeinerner Farbwirkung (RAL 1015). Boden ist teilweise glasiert.
Scherbenfarbe im Kern und an der Oberfläche lachsrot (RAL 3022).
Brandhärte mittel (Irdenware), Brandführung oxidierend. Im Gegensatz zu den meisten anderen "kaffeehafele" handelt es sich hier nicht um einen geschnittenen sondern gezogenen Henkel. Bei der Umrißkurve fällt der unterste Abschnitt relativ knapp aus, bedingt durch die geringe Größe.
Herstellungsspuren am Boden: vermutlich fächerartige Rillen; das Stück wurde mit einem einfachen Draht von der stehenden Scheibe abgeschnitten.
Der Boden ist nachträglich geglättet.
Herstellungsspuren innen in unterer Wandung: kleiner in sich verzweigter Brennriß; außen und innen in gesamter Wandung: einige kleinere aufgebrochene Ausblühungen.
H-gr-Durchm.: 3,5 (33% von H)
max. Durchm.: 9,5
D. d. Bodens: 6
red. Durchm.: 81%
rel-Sch-Gew.: 42%
Scherb-Farbe: Kern (RAL 3022) lachsrot
Oberfläche (RAL 3022) lachsrot Brandhärte: mittel
Brandführung: oxidierend
Farbwirkung: (RAL 1015) hellelfenbein
(RAL 2000) gelborang e
Anguß (RAL 1013) perlweiß?
Spritzdekor (RAL 6010) grasgrün
Spritzdekor (RAL 6013) schilfgrün
Spritzdekor (RAL 8015) kastanienbraun Glasurart: durchsichtig (beidseitig)
in sich gefärbt (Deko r)
Zum Foto: Fotograf: Stöckmann, Marianne

BV003231853
Mus.-Kat. Ingolf Bauer, Hafnergeschirr aus Altbayern (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; Bd. 15,1), München Berlin 1976, Abb. 385 S.378/379

BV003634525
Zum Objekt: Mus.-Kat. Ingolf Bauer, Hafnergeschirr aus Altbayern (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; Bd. 15,1), 2. Auflage, München 1980, S. 378-379 476 385

BV044715525
Zum Objekt: Kat. Hafnergeschirr aus dem Pustertal. Formen und Dekore des 18. bis 20. Jahrhunderts, NEARCHOS 22, 2017, Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde, Universität Innsbruck Institut für Archäologien (Hrsg.), Dietenheim/Bruneck 2017, S. 371 (mit Abb.), Kat.-Nr. 206

BV044932647
Zum Objekt: Mus.-Kat. Ingolf Bauer, Thomas Schindler, Hafnergeschirr aus Altbayern. Neu bearbeitet und erweitert von Ingolf Bauer (+), zusammengestellt und ergänzt von Thomas Schindler (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; Bd. 15,1)3., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Auflage, Berlin u. München 2018, Kat.-Nr. 498

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Sammlung Stieber

Systematik

Gefäß - Topf

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