Sammlung
Bauchige Enghalskanne mit montiertem Zinndeckel
- Künstler/in
- –
- Entstehung
- Rhön / Südhessen?, Unterfranken?
- Datierung
- um 1800
- Material
- Ton, gedreht, gerillt, Ritzdekor, Pinseldekor (gemalt), glasiert (Boden teilweise), glasiert (Wandung, beidseitig), glasiert (Henkel, beidseitig), glasiert (Hals, beidseitig), glasiert (Rand), glasiert (Boden, innen)
- Maße
- H. 35 (ohne Zinndeckel), Dm. 9 (26% von H), Hohlmaß 4500, G. 1926 (ohne Zinndeckel)
- Standort
- Bayerisches Nationalmuseum (Saal 110)
- Inventarnummer
- 71/250
- Bezug
- –
- Zugang
- Ankauf 1971
Durch zweiseitiges Eindrücken des Randes entstandener kleiner Ausguß (gedrückte Schnauze). Wulstförmiger Henkel auf Halsprofilierung angesetzt auf Schulter beidseitig verstrichen (Schwänzchen) angarniert. Am Boden exzentrische Kreise sowie unförmiger Brennschatten. Am Bauch kleiner Brennschatten mit einigen feinkörnigen festgebackenen Sandkörnern. Auf gesamter Wandung zahlreiche winzige graubraune Brandflecken (RAL 8019). Zwischen Hals und Henkelansatz kleiner Brennriß. In Henkeloberseite kleiner runder Einstich (Durchmesser 0,6; Tiefe 0,8).
Außen und innen Glasur (Salzglasur) mit braunbeiger (RAL 1011) und hellelfenbeinener Farbwirkung (RAL 1015). Saphirblauer Pinseldekor (RAL 5003). Die Fußzone und der Hals sind durch drei gemalte Ringe zonal gegliedert. Auf der Wandung, gegenüber dem Henkel, befinden sich zwei geritzte und ausgemalte Darstellungen. Es ist die eines von links nach rechts springenden Hirsches (St. Hubertus) und einer unter dem Tier befindlichen Blume. Am Hals, oberhalb der Darstellung, befindet sich als Rahmung der Rand einer gelappten Kartusche. Der obere Henkelansatz ist halb, der untere dagegen V-förmig ummalt. Auf dem Bauch, rechts unterhalb des Henkels, befinden sich zwei übereinander stehende brilliantblau gemalte Zahlen (Breite 2,4; Höhe 6,3): 1/2 .
Scherbenfarbe im Kern hellelfenbein (RAL 1015), an der Oberfläche lichtgrau (RAL 7035).
Brandhärte steinzeugartig hart (Steinzeug), Brandführung reduzierend.
keine
Die Kanne besaß 1966 noch eine Halterung mit Daumenraste für einen Zinndeckel, die im Jahre 1971 - beim Ankauf durch das BNM - bereits verloren gewesen sein dürfte. Im Inventarblatt ist keine Zinnhalterung mehr erwähnt, wogegen auf einem von Stieber gemachten Foto (s.
Materialsammlung) der Deckel noch abgebildet ist. Herstellungsspuren am Boden: exzentrische Kreise; das Stück wurde mit einem gezwirnten Draht von der laufenden Scheibe abgeschnitten.
Herstellungsspuren am Boden: unförmiger Brennschatten; auf Bauch: kleiner Brennschatten mit einigen feinkörnigen festgebackenen Sandkörnern; auf gesamter Wandung: zahlreiche winzige Brandflecken; zwischen Hals und Henkelansatz: kleiner Brennriß; in Henkeloberseite: kleiner runder Einstich.
H-gr-Durchm.: 14 (40% von H)
max. Durchm.: 19
D. d. Bodens: 12
red. Durchm.: 72%
rel-Sch-Gew.: 43%
Scherb-Farbe: Kern (RAL 1015) hellelfenbein
Oberfläche (RAL 7035) lichtgrau Brandhärte: steinzeugartig hart Brandführung: reduzierend
Farbwirkung: (RAL 1011) braunbeige
(RAL 1015) hellelfenbei n
Dekor (RAL 5003) saphirblau
Hirsch (RAL 5003) saphirblau
Zahlen (RAL 5007) brilliantblau Glasurart: durchsichtig (beidseitig)
in sich gefärbt (Deko r)
Zur Beschriftung/Markierung: Beschr-Art: Zahlenangabe Anbr-Ort: Bauch (Mitte)
unter Henkel (rechts) Form: ungerahmt
zweizeilig Technik: gemalt Inhalt: Zahlen (einstellig)
Maßangabe? Anordn-Art: peripher
BV019319268
Zum Objekt: Mus.-Kat. Ingolf Bauer, Bert Wiegel, Hafnergeschirr aus Franken (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; Bd. 15,2), München und Berlin 2004, Kat.-Nr. 174
BV048847933
Zum Objekt: Paul Stieber, Steinzeug aus der Rhön. Teil A, in: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde 1966/67, S. 112-127, S. 124 80a-d
BV008770186
Zum Objekt: Ausst.-Kat. Kunsthalle Köln, 9. November 1968 bis 6. Januar 1969: Volkskunst aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, Köln 1969, S. 136 649
Sammlung
Sammlung Stieber
Systematik
Gefäß - Kanne