Sammlung

Bauchige Henkelflasche

Künstler/in
Hafner, Kannenbäcker, Töpfer: Gelhart?, Gelhart (?)
Entstehung
Peterskirchen (Kreis Rottal-Inn)?, Rhön?
Datierung
vor 1850 (?)
Material
Ton, gedreht, Pinseldekor (gemalt), glasiert (Boden teilweise), glasiert (Wandung, außen), glasiert (Henkel, beidseitig), glasiert (Hals, außen), glasiert (Rand), unglasiert (Hals, innen), unglasiert (Wandung, innen), unglasiert (Boden, innen)
Maße
H. 32 cm, Dm. 3,5 (11% von H), Hohlmaß 4000, G. 1724 g
Standort
Bayerisches Nationalmuseum (Saal 128)
Inventarnummer
71/264
Bezug
Zugang
Ankauf 1971

Boden zur Mitte hin leicht aufgewölbt; Wandung über niedriger einfach profilierter und gerundeter Fußzone ansteigend; in der Mitte stark ausbauchender Hauptkörper; tief hängende Schulter; Schulter in Hals übergehend; enger zylindrischer nach oben sich verjüngender Hals; im unteren Drittel des Halses hoher zweifach profilierter und gerundeter Absatz; Rand nach außen verstärkt und von oben abgestrichen (Leistenrand). Wulstförmiger Henkel am Hals und auf Absatz angesetzt und auf Schulter mit leichter Druckmulde angarniert. Am Boden länglicher fast dreieckiger Brennschatten (Länge 9,5; Höhe 4) und einige festgebackene Sandkörner. Auf Bauch links unterhalb Henkel kleiner Abriß. Auf Schulter rechts neben Kartusche großer blaßgrüner Glasurtropfen (RAL 6021), links neben Katusche kleiner Abriß. Auf gesamter Wandung mehrere kleine graubraune Brandflecken (RAL 8019) sowie kleine Brandlöcher.
Außen Glasur (Salzglasur) mit khakigrauer (RAL 7008) und steingrauer Farbwirkung (RAL 7030). Stahlblauer Pinseldekor (RAL 5011). Auf der Schulter der Vorderseite befindet sich eine Tannenbaumkartusche. Der Hals ist durch einen gemalten waagrechten Ring zonal gegliedert. Auf der Rückseite ist die Oberseite des oberen Henkelansatzes ummalt.
Scherbenfarbe im Kern gelbgrau (RAL 7034), an der Oberfläche steingrau (RAL 7030).
Brandhärte steinzeugartig hart (Steinzeug), Brandführung reduzierend.
Der Typ entspricht in etwa einem frühen Flaschenumriß aus dem Westerwald. Aufgrund des für Steinzeug recht niedrig gebrannten, bräunlichen Scherbens käme die Rhön oder Peterskirchen als Herstellungsort in Frage. Ganz ähnliches und die sogenannte "Tannenbaumkartusche" gibt es auch in der Rhön. Auf dem Boden ist ein dreistrahliger Fleck nicht mit Glasur bedeckt, das Abbild der Brennzwischenlage. Dreistrahlige Brennzwischenlagen waren in Peterskirchen üblich ("gelhart-kreuzl"). Auf der unteren Wandung befinden sich zahlreiche Fingerabdrücke.
Herstellungsspuren am Boden: länglicher Brennschatten und einige festgebackene Sandkörner; auf Bauch: kleiner Abriß; auf Schulter: kleiner Abriß und großer Glasurtropfen; auf gesamter Wandung: mehrere Brandflecken und einige kleine Brennlöcher. H-gr-Durchm.: 15,5 (48% von H)
max. Durchm.: 18
D. d. Bodens: 11,5
red. Durchm.: 39%
rel-Sch-Gew.: 43%
Scherb-Farbe: Kern (RAL 7034) gelbgrau
Oberfläche (RAL 7030) steingrau Brandhärte: steinzeugartig hart Brandführung: reduzierend
Farbwirkung: (RAL 7008) khakigrau
(RAL 7030) steingrau
Dekor (RAl 5011) stahlblau
Glasurart: durchsichtig (außen)

BV003231853
Mus.-Kat. Ingolf Bauer, Hafnergeschirr aus Altbayern (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; Bd. 15,1), München Berlin 1976, Abb. 208 S. 240/241

BV003634525
Zum Objekt: Mus.-Kat. Ingolf Bauer, Hafnergeschirr aus Altbayern (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; Bd. 15,1), 2. Auflage, München 1980, S. 240-241 260 208

BV044932647
Zum Objekt: Mus.-Kat. Ingolf Bauer, Thomas Schindler, Hafnergeschirr aus Altbayern. Neu bearbeitet und erweitert von Ingolf Bauer (+), zusammengestellt und ergänzt von Thomas Schindler (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; Bd. 15,1)3., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Auflage, Berlin u. München 2018, Kat.-Nr. 366

Sammlung

Sammlung Stieber

Systematik

Gefäß - Flasche

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