Sammlung

Bauchiger Doppelhenkeltopf

Künstler/in
Entstehung
Kröning (?) / Binatal (?), Niederbayern
Datierung
um 1880 (?)
Material
Ton, gedreht, aufgelegter Dekor (eingedrückt)
Maße
H. 55 cm, Dm. 17 (31% von H), Hohlmaß 47000 cm, G. 12185 g
Standort
Bayerisches Nationalmuseum (Saal 130)
Inventarnummer
73/224
Bezug
Zugang
Ankauf 1993

Boden zur Mitte hin aufgewölbt; Knick zwischen Boden und Wandung; hoher bauchiger Gefäßteil mit breiter hängender Schulter; sehr niedrige, konkav geschwungene Halszone; niedriger aufgestellter, gerader, nach außen verstärkter und gerundeter Rand (Lippenrand). Oben auf Schulter und auf Druckmuldenleiste zwei breite, zweifach profilierte Bandhenkel gegenständig angesetzt, leicht nach oben gebogen und unten auf Schulter mit je drei kräftigen Druckmulden angarniert. Am teilweise nächträglich geglätteten Boden vermutlich parallele Rillen. Auf Bauch drei sehr große unförmige Brennschatten. Auf Bauch und Schulter neun Abrisse mit goldgelben (RAL 1004) und nußbraunen Glasurresten (RAL 8011). Auf Rand zwei Abrisse mit goldgelbem Glasurrest (RAL 1004).
Außen und innen unglasiert. Außen aufgelegter Dekor. Auf Bauch und auf Schulter drei schmale aufgelegte Druckmuldenleisten.
Scherbenfarbe im Kern hellelfenbein (RAL 1015), an der Oberfläche beige (RAL 1001).
Brandhärte mittel (Irdenware), Brandführung oxidierend. Das Gefäß hat die Form der "essigkrüge", die aber reduzierend gebrannt, also schwarz sind.
Dieses Gefäß, das formal übereinstimmt, ist nach dem Scherben sicher aus dem Kröning. Auf der Innenwandung befindet sich eine schwärzliche Schicht (ausgepicht?). Kleine Glasurflecken auf der äußeren Wandung in goldgelb und nußbraun weisen darauf hin, daß beim Brand im Ofen derartig glasierte Gefäße in der Nähe standen.
Herstellungsspuren am Boden: vermutlich parallele Rillen; das Stück wurde mit einem gezwirnten Draht von der stehenden Scheibe abgeschnitten.
Der Boden ist teilweise nachträglich geglättet.
Herstellungsspuren auf Bauch: drei sehr große unförmige Brennschatten; auf Bauch und Schulter: neun Abrisse mit mit goldgelben und nußbraunen Glasurresten; auf Rand: zwei Abrisse mit goldgelbem Glasurrest.
H-gr-Durchm.: 32 (58% von H)
max. Durchm.: 44
D. d. Bodens: 33
red. Durchm.: 60%
rel-Sch-Gew.: 26%
Scherb-Farbe: Kern (RAL 1015) hellelfenbein
Oberfläche (RAL 1001) beige
Brandhärte: mittel
Brandführung: oxidierend
Zum Foto: Fotograf: Stöckmann, Marianne

BV003231853
Mus.-Kat. Ingolf Bauer, Hafnergeschirr aus Altbayern (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; Bd. 15,1), München Berlin 1976, Abb. 103, S. 156/157

BV003634525
Zum Objekt: Mus.-Kat. Ingolf Bauer, Hafnergeschirr aus Altbayern (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; Bd. 15,1), 2. Auflage, München 1980, S. 156-157 134 103

BV044932647
Zum Objekt: Mus.-Kat. Ingolf Bauer, Thomas Schindler, Hafnergeschirr aus Altbayern. Neu bearbeitet und erweitert von Ingolf Bauer (+), zusammengestellt und ergänzt von Thomas Schindler (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; Bd. 15,1)3., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Auflage, Berlin u. München 2018, Kat.-Nr. 39

Systematik

Essigtopf

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