Sammlung

Bauchiger Dreihenkeltopf mit Zapfloch

Künstler/in
Entstehung
Pfarrkirchen?, Niederbayern
Datierung
1780 (dat.)
Material
Ton, gedreht, aufgelegter Dekor (eingedrückt)
Maße
H. 63 cm, Dm. 15,5 (25% von H) 3 (Zapfloch), Hohlmaß 60000 cm, G. 20758 g
Standort
Bayerisches Nationalmuseum (Saal 130)
Inventarnummer
74/129
Bezug
Zugang
Geschenk 1974

Boden zur Mitte hin aufgewölbt; Knick zwischen Boden und Wandung; sehr hoher dickbauchiger Gefäßteil mit weit gestreckter runder Schulter; sehr niedrige, nahezu zylindrische Halszone; Rand nach außen umgeschlagen und an Halszone zurückgeführt (Kremprand?). In unterer Wandung, direkt oberhalb Fußzone und zwischen zwei Henkeln, großes rundes Zapfloch (Innendurchmesser 3) mit sehr großem erhabenem Mündungsrand. Auf unterer Schulter drei breite, doppelt profilierte Bandhenkel symmetrisch zueinander und auf einer Druckmuldenleiste angesetzt und mitten auf Bauch glatt verstrichen angarniert. Boden ist vermutlich nachträglich geglättet. Auf Bauch und auf Schulter vier größere runde Brennschatten. Außen und innen in gesamter Wandung viele kleinere aufgebrochene Ausblühungen.
Außen und innen schwarzgrau mit flächigen Aufhellungen. Außen aufgelegter Dekor. Auf Bauch und Schulter sieben schmale aufgelegte Druckmuldenleisten. Auf unterer Wandung, um Zapfloch, große bogenförmig aufgelegte Druckmuldenleiste. Innerhalb dieser Rahmung befindet sich eine aufgelegte Jahreszahl: "1780".
Scherbenfarbe im Kern seidengrau (RAL 7044), an der Oberfläche eisengrau (RAL 7011).
Brandhärte mittel (Schwarzware), Brandführung reduzierend. Die recht kugelbauchige Form und die Druckmuldenleisten lassen die Herstellung im Pfarrkirchner Gebiet vermuten. Ungewöhnlich ist die Datierung, die es ermöglicht, diese Werkgruppe etwas älter als bisher angenommen zu datieren. Das Gefäß war im Bodenbereich innen zur Sicherung von einem Sammler mit Zement ausgegossen, der im Museum entfernt wurde.
Der Boden ist vermutlich nachträglich geglättet.
Herstellungsspuren auf Bauch und auf Schulter: vier größere runde Brennschatten; außen und innen in gesamter Wandung: viele kleinere aufgebrochene Auslühungen.
H-gr-Durchm.: 35 (56% von H)
max. Durchm.: 56
D. d. Bodens: 28,5
red. Durchm.: 55%
rel-Sch-Gew.: 35%
Scherb-Farbe: Kern (RAL 7044) seidengrau
Oberfläche (RAL 7011) eisengrau Brandhärte: mittel
Brandführung: reduzierend
Zur Beschriftung/Markierung: Beschr-Art: Datierung Datum: 1780 Anbr-Ort: Bauch (unten)
zwischen beiden Henkeln
oberhalb Zapfloch Form: gerahmt (oval) Technik: aufgelegt Inhalt: Jahreszahl Anordn-Art: peripher
Zum Foto: Fotograf: Stöckmann, Marianne

BV003231853
Mus.-Kat. Ingolf Bauer, Hafnergeschirr aus Altbayern (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; Bd. 15,1), München Berlin 1976, Abb. 218 S.249/250

BV003634525
Zum Objekt: Mus.-Kat. Ingolf Bauer, Hafnergeschirr aus Altbayern (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; Bd. 15,1), 2. Auflage, München 1980, S. 249-250 271 218

BV044932647
Zum Objekt: Mus.-Kat. Ingolf Bauer, Thomas Schindler, Hafnergeschirr aus Altbayern. Neu bearbeitet und erweitert von Ingolf Bauer (+), zusammengestellt und ergänzt von Thomas Schindler (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; Bd. 15,1)3., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Auflage, Berlin u. München 2018, Kat.-Nr. 302

Systematik

Essigtopf

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