Sammlung

Fahrende Leute vor den Toren eines Schlosses (Tapisserie)

Künstler/in
Entstehung
Datierung
zwischen 1850 und 1925
Material
Wolle, Seide, gewirkt
Maße
H. 344 cm, B. 392 cm
Standort
Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
Inventarnummer
L 75/240
Bezug
Zugang
Unbefristete Leihannahme 1975, HypoVereinsbank, Member of UniCredit, vormals Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank AG

Rechts erhebt sich das teils in Haustein, teils in Fachwerk errichtete Schloß; auf dessen Mauer sitzt ein Pfauenpaar. Der Herr des Schlosses, rechts an einer hölzernen Brüstung stehend, trägt eine pelzbesetzte Schaube in Brokatstoff; auf dem lang herabfallenden Haar sitzt ein Hut mit großer Feder. Am rechten Rand wird - weitgehend von Bäumen verdeckt - ein einfacher Begleiter mit Jagdspieß sichtbar. Die links des Herrn stehende Dame, mit rotem Kleid und blauer Haube, weist auf zwei von zwei Hunden begleitete Jäger, mit denen der Herr zu sprechen scheint. Der rechte Jäger ist in ein blaues Wams mit roten Ärmeln gekleidet; an der Seite hängt das Hifthorn. In der Linken hält er einen Jagdspieß, in der Rechten die Keule eines erlegten Tieres, die er dem Herrn darreicht. Der jüngere modisch gekleidete Jäger links, der sich mit der Linken auf einen Jagdspieß stützt und in der Rechten einen Hasen hält, trägt ein weitärmeliges Wams und kurze gestreifte Hosen mit blauem, Agraffen besetzten Gürtel, an dem links das Schwert hängt; der braune Hut zeigt weiße Streifen. Links ein vornehmes junges Paar; der die Dame am Arm führende Jüngling - mit federgeschmücktem Hut, hüftlangem roten Wams und blauen Beinlingen - deutet mit der Rechten nach links (zu der auf dem Exemplar des BNM fehlenden Gruppe von fahrenden Leuten). Zu Füßen der Dame, die in ein reiches Brokatkleid mit blauer Haube gewandet ist, steht neben einem Hündchen ein Mädchen mit blauem gestreiftem Kleid; es ist im Begriff, den herabhängenden Beutel der Dame mit einem Messer abzuschneiden. Rechts hinter dem Paar liest eine alte Frau, mit geknotetem Tuch, einer vornehmen Dame aus der Hand; sie trägt ein blaues Kleid und eine rote Haube. Ein weiteres Mädchen in rot-gelb gestreiftes Kleid, das in der Rechten ein Brot hält, steht am linken Rand zwischen Büschen. Darüber erscheint in den Bäumen der Kopf einer alten Frau, die ebenso eine enganliegende Haube trägt. Im Hintergrund zwei Jäger; der linke bläst in das Horn, während der rechte, den ein weißes Windspiel begleitet, den Jagdspieß nach links führt (gegen einen auf dem Exemplar des BNM fehlenden Hirsch). Links ein Fuchs und ein Hirsch. Die abschließenden Hügel werden von zwei Städten bekrönt. Im Vordergrund Blumen; seitlich und im Hintergrund größere Bäume. Mittelblauer Galon./Himmelheber, Dr. Georg, 1975.00.00 (Übertrag aus Langinventar)

BV010036443
Zum Vergleich: Heinrich Göbel, Wandteppiche. I. Teil: Die Niederlande, Leipzig 1923, Abb. 229

BV007343833
Zum Vergleich: Ausst.-Kat. Galeries Nationales d'Exposition du Grand Palais, Paris, 26.10.1973-07.01.1974: Chefs d'oeuvre de la tapisserie du XIV au XVI siècle, Paris 1973, Kat.-Nr. Nr. 53

Zum Objekt: Aukt.-Kat. Sotheby Parke Bernet, Los Angeles, 17.03.1975

BV011066423
Zum Objekt: The Connoisseur, 188.1975, Abb. S. 51

BV002539476
Zum Objekt: Münchner Jahrbuch der bildenden Kunst, 3. Folge, Bd. 27, München 1976, S. 250 f.

BV001237468
Zum Objekt: Kat. Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank, Die Kunstsammlung der Bayerischen Hypotheken- und Wechsel-Bank Aktiengesellschaft, München 1982, S. 28-29

BV036517571
Zum Objekt: Kat. Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank, Die Kunstsammlung der Bayerischen Hypotheken- und Wechsel-Bank Aktiengesellschaft, München 1987, S. 30-31

Systematik

Teppich - Tapisserie

Weitere Werke