Sammlung

Trachtenhut

Künstler/in
Hilde Jelinek
Entstehung
Hopfgarten, Nordtirol
Datierung
zwischen 1930 und 1950
Material
Pappe, Kunstseide, Webborte, Baumwolle, Satin, Samt; Metallfäden (Kordel), Glasperlen, Pailletten, Bouillon, handgearbeitet
Maße
H. 8,7 cm, Dm. 14 (min.), L. 142 (je Band), Dm. 25 (max.)
Standort
Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
Inventarnummer
89/592
Bezug
Zugang
Geschenk 1989

Der sehr steife, kleine Hut hat einen mittelhohen zylinderförmigen Gupf, eine waagrechte Krempe von mittlerer Breite ("Kreissäge") und einen so geringen Öffnungsdurchmesser, daß er nur auf dem Scheitel getragen werden kann. Er ist oberseits ganz mit schwarzem, langflorigem Samt bezogen. Zur Zierde sind Krempenunterseite und Krempenrand mit goldener Webborte benäht und mit Glasperlen, Pailletten und mit goldenen, farblosen und rosa Bouillondrähtchen bestickt. Ebenso bestickt ist das
schmale Hutband aus goldener Webborte, das zusätzlich beidseitig mit goldenen Kordeln eingefaßt ist. Die äußere Hälfte der Krempenunterseite ist abwechselnd mit Blümchen und länglichen Dekorteilen bestickt, die innere Hälfte flächendeckend in geometrischem Dekor auf Goldfolie. An der Hinterkopfseite des Gupfes sind dicht nebeneinander zwei große goldene Quasten von Metallfäden befestigt, die an langen Kordeln, die auf der Deckscheibe des Hutes zu Schnecken gerollt aufgeklebt sind, hängen. Zwischen den Quasten verbindet ein Steg aus doppelt gelegter Kordel Hutrand mit -deckscheibe, er ist ebenso wie die Quastenköpfe mit Perlen und Pailletten und Bouillon bestickt. Die Innenseite des Gupfes ist mit rostrotem Baumwollsatin gefüttert, eine Öffnung im Futter läßt den Blick auf den Hutboden aus roter Pappe, in die in goldenen Lettern Name und Adresse des Hutmachers eingeprägt sind, frei. An der Innenseite der Krempe sind gegenüberliegend 2 schwarze, lange und breite und mit floralem Ornament in Schwarz bestickte Samtbänder befestigt, die mit schwarzer Kunstseide gefüttert sind. Im obersten Bereich sind die Bänder dreifach längsgefaltet, daher schmal. Anschließend sind die ungefalteten aber hier gereihten Samtbändner in je eine große Schlaufe gelegt, lassen sich an dieser Stelle mittels Öse und Häkchen schließen und hängen dann lang nach unten.
Zur Beschriftung: 'Hilde Jelinek, Hutgeschäft und Goldstickerei Hopfgarten' (in goldenen Buchstaben auf dem Hutboden)

BV019356681
Zum Objekt: Tracht in Österreich. Geschichte und Gegenwart. Lipp. Franz C. (Hrsg.), Wien 1984, S. 169-170

Systematik

Kleidung [Bekleidung, Kostüm] - Accessoire - Hut

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