Sammlung

Birnförmiger Fußbecher

Künstler/in
Harrachhütte (?)
Entstehung
Neuwelt (?), Nordböhmen
Datierung
Material
Glas, formgeblasen, geschliffen
Maße
H. 12,4-12,5 cm, Dm. 6,7 (unten) 8,9 (oben) 10 (Bauch) 0,2 (Wandung)
Standort
Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
Inventarnummer
92/137
Bezug
Zugang
Ankauf 1992

Birnförmiger Fußbecher aus dunkel amethystfarbenem Glas (durch Zusatz von Mangan, übersättigt), das im Auflicht schwarz erscheint. In der Masse gefärbt. Viele winzige Luftbläscheneinschlüsse und Asche / Steinchen. In eine Form geblasen, faconniert durch ornamentalen Schliff, Kerbschliff, Schälschliff, Büschelschliff und Spitzsteinelungen.
Runder, annähernd birnförmiger Glasbecher mit gestreckt kugliger Wandung über hoher Schaftschnürung und einem ausladenden Fuß. Die Innenwandung glatt.
Standfläche: Ornamental beschliffen in Form einer elfblättrigen Blütenrosette mit einer Bodenkugel im Zentrum (Durchmesser bis ca. 3,2 cm), deshalb ohne Abriß; die Blütenblätter durch geschliffene, gerundete Kerbeintiefungen voneinander getrennt und leicht zur Mitte hin abfallend; Außenrand des Fußes elffach gebogt. Die Schaftschnürung auf der Außenwandung 5,1 cm hoch; analog zur Bodenrosette elffach senkrecht geschält, die Schäler oben und unten gerundet; der untere, minimal einspringende Rand 3 bis 4 mm hoch, durch elf Einschnitte rosettenförmig façonniert.
Bauchung des oberen Wandungsteiles (Höhe ca. 7,3 cm) auf der Außenseite achtfach (statt elffach) senkrecht reich ornamentiert. Schliffdekor seiner oberen Hälfte gegen den der unteren versetzt:
1) Oben acht waagrecht gereihte, hängende, nach unten angespitzte Pfauenaugen mit dickem inneren Randwulst, alle Kanten weich gerundet (Grundform durch Einblasen in eine Form gegeben und danach überschliffen und poliert?). Die pfauenaugenförmigen Binnenfelder durch Steinelung gemustert: Rautenmuster aus doppelten Kerbschlifflinien, so daß zwischen den Kerblinien eine Spitzsteinelung entstand; auf jedem zweiten der achteckigen, knopfförmigen, versetzten Binnenfelder innerhalb der Rauten eine winzige Spitzsteinelung; unten im Zwickel zwischen den Pfauenaugen je ein neunteiliger, stehender Büschelschliff.
2) Versetzt darunter neun große, fast quadratische Bogenfelder, ihre oberen Ecken zu einem Korbbogen gerundet, die Felder oben von einem sichelförmigen, breiten Wulst überdacht. In jedem zweiten Feld eine Spitzsteinelung wie zuvor, unterteilt in sechzehn Felder, mit acht Knöpfen; die vier Felder dazwischen mit gleichförmiger, rasterartiger Spitzsteinelung aus einfachen (nicht doppelten) Kerbschlifflinien in Rautenform (also ohne Knöpfe), waagrecht gekreuzt von zehn weiteren Kerbschlifflinien.
Der Lippenrand des Bechers gerundet verwärmt.
Im Innern des Gefäßes ein runder, waagrechter Fond unter ca. 3 cm hoher, trommelförmiger, aber nach unten geweiteter Binnenwandung. Die hohe Innenwandung des Bechers darüber gleichförmig geweitet; der Außenwandung entsprechend, jedoch glatt.

Systematik

Becher

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