Sammlung

Überschuh

Künstler/in
Entstehung
Datierung
1. Hälfte 19. Jh.
Material
Eisen, Holz, Leder
Maße
H. 4,5 cm, L. 28,5 cm, B. 6,5 cm
Standort
Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
Inventarnummer
I 7 244
Bezug
Inv.-Nr. I 7 243 - I 7 244 (Überschuhe)
Zugang
Erworben 1893 im Münchner Kunsthandel

An die hölzerne Sohle ist ein Absatz und am Vorderfuß eine Laufsohle aus Leder genagelt. Im Ballenbereich ist die gesamte Sohle der Beweglichkeit halber zweimal geteilt, die Nahtstellen sind auf der Oberseite mit Messingbändern verstärkt. Die kleine, gerade schließende Zehenkappe, das Niedere Fersenstück und der am Absatz angenagelte Ristriemen sind aus schwerem leder. In der Form vergleichbare Patten mit Holzsohle oder auch ganz aus Leder sind aus verschiedenen Sammlungen bekannt (vgl. Jäfvert, 1938, Taf. 38; Forrer, 1942, Taf. 39). Bezüglich der Form von Kappe und Fersenleder kommt diesem Schuh hier am nächsten ein Paar im Museum in Vigévano. Es ist anzunehmen, daß diese Art von Unterschuh überwiegend im ländlichen Bereich getragen wurde. Vielleicht sogar zu ganz bestimmten Arbeitsvorkehrungen. Das System der Holzsohle mit eisenverstärkten Teilungsnähten jedenfalls hat eine lange Tradition. In England aufgefundene Patten aus der Zeit der Spätgotik zeigen die gleiche Behandlung der Sohle. (AK BNM. Schuhe. 1991)

BV004672191
Zum Objekt: Ausst.-Kat. Bayerisches Nationalmuseum, München, 12. Dezember 1991 bis 30. April 1992: Schuhe. Vom späten Mittelalter bis zur Gegenwart, Saskia Durian-Ress (Hrsg.), München 1991, Abb. S. 127, Kat.-Nr. 157

Systematik

Unterschuh

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