Sammlung

Zylindrische Henkelflasche

Künstler/in
Hafner: Peter Klauer, Bernlocher (Firma)
Entstehung
Pressath, Oberpfalz
Datierung
19. Jh.
Material
Ton, gedreht, unverziert, glasiert (Boden teilweise), glasiert (Wandung, beidseitig), glasiert (Henkel, beidseitig), glasiert (Hals, beidseitig), glasiert (Rand), glasiert (Boden, innen)
Maße
H. 28 cm, Dm. 3 (11% von H), Hohlmaß 1000 cm, G. 1121 g
Standort
Bayerisches Nationalmuseum (Saal 128)
Inventarnummer
76/213.109
Bezug
Zugang
Ankauf 1976

Boden zur Mitte hin aufgewölbt; Wandung über hoher einfach profilierter Fußzone ansteigend; zylindrischer Hauptkörper; tief hängende Schulter; Absatz zwischen Schulter und Hals; enger zylindrischer, nach oben sich verjüngender Hals; Rand nach außen verstärkt und gerundet (Lippenrand). Wulstförmiger Henkel auf Schulter angesetzt, leicht nach links verschoben und auf Wandung nach links und rechts verstrichen angarniert. Am Boden exzentrische Kreise, zahlreiche festgebackene Sandkörner und runder Brennschatten.
Außen Glasur (Salzglasur) mit beiger (RAL 1001), lehmbrauner (RAL 8003) und kupferbrauner Farbwirkung (RAL 8004).
Auf der Schulter befinden sich 10 einzeln nebeneinandergesetzte Buchstaben (Breite 0,4 bis 1; Höhe 1) mit der kursiven Inschrift (Länge 5,4; Höhe 1) eines Vor- und Nachnamens: J Bernlocher. Unmittelbar darüber befindet sich auf der Schulter ein rechteckig gerahmter Zeilenstempel (Länge 3,5; Höhe 0,7) mit der Inschrift Nachnamens: KLAUER.
Scherbenfarbe an der Oberfläche platingrau (RAL 7036). Brandhärte steinzeugartig hart (Steinzeug), Brandführung oxidierend.
Unter allen im BNM befindlichen, von Klauer hergestellten Mineralwasserflaschen fällt dieses Stück durch seine ungewöhnliche Stemeplung mit dem Namen "Bernlocher" auf. Der an sonst keinem anderen Exemplar so deutlich sichtbare Ansatz einzelner Buchstabenstempel läßt m. E. den Rückschluß zu, daß es im frühen 19. Jahrhundert durchaus üblich war, vom Hafner bei der Bestellung der Stücke auch eine persönliche Kennzeichnung derselben verlangen zu können.
Auf der unteren Wandung befinden sich zahlreiche Fingerabdrücke.
Herstellungsspuren am Boden: exzentrische Kreise; das Stück wurde mit einem gezwirnten Draht von der laufenden Scheibe abgeschnitten.
Herstellungsspuren am Boden: exzentrische Kreise, festgebackene Sandkörner und runder Brennschatten.
max. Durchm.: 9,5 (Zylinder)
D. d. Bodens: 9
red. Durchm.: 24%
rel-Sch-Gew.: 112%
Scherb-Farbe: Oberfläche (RAL 7036) platingrau Brandhärte: steinzeugartig hart Brandführung: reduzierend
Farbwirkung: (RAL 1001) beige
(RAL 8003) lehmbraun
(RAL 8004) kupferbraun
Glasurart: in sich gefärbt? (beidseitig)
Zur Beschriftung/Markierung: Beschr-Art: Signatur? Anbr-Ort: Schulter
gegenüber Henkel Form: einzeilig Technik: gestempelt (Buchstabenstempel) Schriftart: kursiv Inhalt: Name Anordn-Art: zentral
Zur der Marke: Bez-Marke: Darstellung MAR-Dok-Nr.: 06010023 Anbr-Ort: Schulter
gegenüber Henkel Anbr-Techn.: gestempelt Anordn-Art: zentral

BV048690193
Zum Objekt: Ingolf Bauer, Materialien zu Steinzeug- und Porzellanproduktionen in Süddeutschland, in: Vergleichende Keramikforschung in Mittel- und Osteuropa (Kittseer Schriften zur Volkskunde ; 2), Kittsee 1984, S. 13-14

BV044932647
Zum Objekt: Mus.-Kat. Ingolf Bauer, Thomas Schindler, Hafnergeschirr aus Altbayern. Neu bearbeitet und erweitert von Ingolf Bauer (+), zusammengestellt und ergänzt von Thomas Schindler (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; Bd. 15,1)3., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Auflage, Berlin u. München 2018, Kat.-Nr. 566

Systematik

Gefäß - Flasche

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