Sammlung

Zylindrische Henkelflasche

Künstler/in
Hafner: Johann Goerz
Entstehung
Pressath, Oberpfalz
Datierung
19. Jh.
Material
Ton, gedreht, unverziert, glasiert (Boden, beidseitig), glasiert (Wandung, beidseitig), glasiert (Henkel, beidseitig), glasiert (Hals, beidseitig), glasiert (Rand)
Maße
H. 27,5 cm, Dm. 3,5 (13% von H), Hohlmaß 800 cm, G. 1053 g
Standort
Bayerisches Nationalmuseum (Saal 128)
Inventarnummer
76/213.173
Bezug
Zugang
Ankauf 1976

Boden zur Mitte hin geringfügig aufgewölbt; Wandung über hoher einfach profilierter und nach außen abgeschrägter Fußzone eingezogen; zylindrischer Hauptkörper; tief hängende Schulter; Absatz zwischen Schulter und Hals; enger zylindrischer in der Mitte etwas ausbaucher Hals; Rand nach außen verstärkt und gerundet (Lippenrand). Wulstförmiger Henkel auf Schulter angesetzt, leicht nach links verschoben und auf Wandung fast glatt angarniert. Am Boden exzentrische Kreise und einige festgebackene Sandkörner. Auf unterer Wandung, rechts unterhalb Henkel, Abriß. In gesamter Wandung mehrere kleine Brandlöcher und Brandflecken. In Absatz oberhalb Henkel kleiner Brennriß. Am Rand oberhalb Henkel Abriß. In Henkeloberseite, nahe Ansatz zur Schulter, zwei dicht hintereinandergesetzte kleine runde Einstiche (Durchmesser beide 0,2; Tiefe beide 0,8). Außen Glasur (Salzglasur) mit braunbeiger (RAL 1011) und lehmbrauner Farbwirkung (RAL 8003).
Auf der Schulter befindet sich ein gerahmter Rundstempel (Durchmesser 3,3). Um ein leeres Mittelfeld steht kreisförmig die Inschrift mit einem Vor-, Nach- und Ortsnamen: IOH.GOERZ PRESSATH. . Scherbenfarbe an der Oberfläche platingrau (RAL 7036). Brandhärte steinzeugartig hart (Steinzeug), Brandführung reduzierend.
An der Außenwand rechts neben und unterhalb des Stempels kleben einige Zeitungsreste. Auffällig ist die Tatsache, daß die Abrisse an Rand und Henkeloberseite offenbar abgeschliffen worden sind. Ungewöhnlich für eine von Johann Goerz hergestellte Flasche sind die beiden Einstiche in die Henkeloberseite. Dies konnte bisher nur noch einmal an einer weiteren im BNM befindlichen Flasche festgestellt werden (vgl. mit Inventarnummer 76/213,158). Beide Stücke sind von der Form her einander sehr ähnlich. Auf der unteren Wandung befinden sich zahlreiche Fingerabdrücke.
Herstellungsspuren am Boden: exzentrische Kreise; das Stück wurde mit einem gezwirnten Draht von der laufenden Scheibe abgeschnitten.
Herstellungsspuren am Boden: einige festgebackene Sandkörner; auf unterer Wandung: Abriß; in gesamter Wandung: mehrere kleine Brandlöcher und Brandflecken; in Absatz oberhalb Henkel: Brennriß; am Rand oberhalb Henkel: Abriß; linke untere Henkeloberseite: Abriß; in Henkeloberseite: zwei kleine runde Einstiche.
max. Durchm.: 9 (Zylinder)
D. d. Bodens: 9
red. Durchm.: 22%
rel-Sch-Gew.: 132%
Scherb-Farbe: Oberfläche (RAL 7036) platingrau Brandhärte: steinzeugartig hart Brandführung: reduzierend
Farbwirkung: (RAL 1011) braunbeige
(RAL 8003) lehmbraun Glasurart: in sich gefärbt? (beidseitig)
Zur der Marke: Bez-Marke: Darstellung MAR-Dok-Nr.: 06010020 Anbr-Ort: Schulter
gegenüber Henkel Anbr-Techn.: gestempelt Anordn-Art: zentral

BV048690193
Zum Objekt: Ingolf Bauer, Materialien zu Steinzeug- und Porzellanproduktionen in Süddeutschland, in: Vergleichende Keramikforschung in Mittel- und Osteuropa (Kittseer Schriften zur Volkskunde ; 2), Kittsee 1984, S. 13-14

BV044932647
Zum Objekt: Mus.-Kat. Ingolf Bauer, Thomas Schindler, Hafnergeschirr aus Altbayern. Neu bearbeitet und erweitert von Ingolf Bauer (+), zusammengestellt und ergänzt von Thomas Schindler (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; Bd. 15,1)3., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Auflage, Berlin u. München 2018, Kat.-Nr. 583

Systematik

Gefäß - Flasche

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